Draftprofile 2016

Brandon Ingram

Duke Blue Devils

Duke Blue Devils

Datenblatt

Name: Brandon Ingram

Geburtsdatum: 02.09.1997

Größe: 6’9”

Gewicht: 196 lbs

Spannweite: 7‘3‘‘

Position: Wing

Team: Duke Blue Devils

Überblick

Stärken/Schwächen | Scouting-Logbuch | Spielervergleich | Videos | Wichtige Spiele | Artikelempfehlungen | Statssektion | Trivia | Twitter

Stärken

Schwächen

+ Länge
+ Shooting
+ Positional Versatility
+ Two-Way-Potential

– fehlende Masse
– fehlende Aggressivität

Scouting – Logbuch

16.01.2016

Ende November galt Brandon Ingram zwar schon als ziemlich aussichtsreicher Rohdiamant, doch in allerhöchsten Tönen konnte der Freshman nicht gelobt werden, da ihm der Übergang vom HS- zum CBB-Star noch nicht gelungen war. Heute – rund sechs Wochen später – sieht das schon ganz anders aus.

In unserer Amateur Hour-Folge zum Duke-Wing diskutierten Philipp Rück und ich, ob der Ingram nach seinen letzten Entwicklungsschritten und gezeigten Leistungen in der kommenden Draft vor Überflieger Ben Simmons landen könnte:

Bei der Zusammenstellung meines aktuellen Bigboards entschied ich mich die beiden Prospects als 1a und 1b zu listen.

 

Es ist zu erkennen, dass Ingram nach einem durchwachsenen Saisonstart einen enormen Schritt gemacht haben muss. Sowohl er selbst, der Duke-Coaching-Staff als auch die Verletzung eines Blue Devils-Schlüsselspielers haben Anteil an seinem basketballerischen Erwachsenwerden.

Wurf

Wichtigster Punkt für die steile Entwicklungskurve ist ganz klar sein Wurf. Ingrams einmonatiger Shooting-Slump ist vorbei:

Im November 47 2P%24 3P%56 FT%
Seit November58 2P%46 3P%67 FT%

Schon zu Beginn der Saison gefiel seine Wurfmechanik sehr. Die gesamte Bewegung wirkt flüssig, sein Release ist besonders für einen Spieler seiner Größe sehr schnell. Einzig sein Abwurfpunkt könnte noch etwas höher liegen, um das Blocken seines Schusses noch schwieriger zu gestalten. Aber sei es drum – Ingram hat mittlerweile bewiesen, dass sein Dreier ungemein konstant ist (seit Dezember in jedem Spiel mindestens 2 3PM) und er seine Distanzwürfe aus jeglicher Position und Situation einstreuen kann.

Corner Three im Semi-Fastbreak:

Top Of The Key-Three nach Handoff:

Left Side-Three nach Pick’n’Pop:

Zu dieser ungemein erfreulichen Entwicklung gibt es aber noch zu sagen, dass Ingram trotz des besser fallenden Wurfs noch immer wenig in der Mitteldistanz agiert. Pullups nach eigenem Dribbling nimmt er noch immer nicht. Seine bisherigen Midrange-Abschlüsse ergaben sich fast ausschließlich gegen 2-3 Zonen-Verteidigungen, die bekannterweise ihren Schwachpunkt rund um die Foullinie haben und dem Angriff gern Würfe von dort geben. Ingram trifft solche Würfe sehr sicher (49,2 FG%-2P-Jumpers), die kleine Sample Size erlaubt aber kaum, Aussagen über diese Facette seines Spiel zu treffen. Dies sehe ich aber nicht als problematisch an. Im Gegenteil – es spricht eher für ihn, dass er entweder freie Dreier nimmt oder aber seine Drives konsequent am Ring vollenden möchte.

Ernster muss sein Freiwurf hinterfragt werden. Er konnte zwar seine Quote deutlich anheben, hat aber noch immer nicht das wichtige 70%-Niveau erreicht und auch noch in keinem Spiel andeuten können, dass seine Entwicklung zwangsläufig in diese Richtung verlaufen wird.

Neues Selbstvertrauen durch Wurf

Die neue Komponente Wurf hat das gesamte Spiel des Flügelspielers geöffnet und ihm neues Selbstvertrauen eingeimpft. Der ehemalige McDonalds All American ist von einem eindimensionalen Athleten, der einzig und allein den Drive gegen abgesunkene Gegenspieler anbringen konnte, auch am College wieder zu dem effizienten Volume-Scorer geworden, der er schon während seiner gesamten HS-Karriere war. Ein 122,4 ORtg bei 24 USG% kann sich mehr als sehen lassen.

Direkt vom Wurf beeinflusst ist natürlich sein Drive. Gegenspieler müssen ihn enger decken, was es Ingram erleichtert, sie mit einem schnellen ersten Schritt zu schlagen. Dies lässt sich auch schön in den Zahlen ablesen. Trotz deutlich erhöhter Anzahl von Abschlüssen aus der Distanz konnte der Dukie seine Anteile seiner Würfe direkt am Ring minimal steigern (28,3%) und vor allem seine Wurfquote in diesen Situationen deutlich anheben (60,3 FG%@rim). Besonders „in traffic“ ist eine Verbesserung festzustellen. Ingram wirkt nach nun fast 20 CBB-Spielen körperlich angepasster an das neue Level und präsentiert sich willensstärker und robuster:

Kraftvoller Drive gegen Utah:

Tougher Baseline Drive gegen Indiana:

Dunk nach Baseline Drive:

Indirekt sehe ich auch Ingrams Playmaking beeinflusst. Der Flügel wirkt in seinen Aktionen bestimmter und gelassener, im Sinne von nicht mehr so aufgeregt. Er scheint sich nun vollkommen mit der neuen Geschwindigkeit des Spiels zurechtzufinden und alles zu verstehen, was um ihn herum auf dem Court passiert. Gleichzeitig ergeben sich für ihn neue Möglichkeiten seine Mitspieler ins Spiel zu bringen, da gegnerische Verteidigungen ihn wegen seines Fortschritts als Scorer oft als erste oder zweite Option ausschalten wollen und deswegen Teamkollegen Ingrams ignorieren. In den letzten Spielen war zu sehen, dass der 18-Jährige dies immer konsequenter zu bestrafen weiß, da er über überdurchschnittliche Vision und Passing verfügt. Beachtlich ist, dass seine Turnoverrate trotz des nun etwas risikoreicheren Spiels mit 9,4 TOV% weiterhin gering bleibt.

Pass vom Top Of The Key zu Cutter:

Drive’n’Dish nach Baseline Drive:

Drive’n’Dish nach Isolation:

Hinzu kommen erste zaghafte Versuche eines Postup-Spiels. Es bleibt abzuwarten, ob Ingram das über die nächsten Wochen ausbauen kann. Dies wäre eine weitere, toll ergänzende Facette für sein Game, da er mit seiner Größe auf dem Flügel recht oft in solche Missmatch-Situationen kommen wird und mit seiner Länge und seinem Touch über viele Gegenspieler einfach hinwegwerfen könnte:

Postup-Situation zieht Foul:

Postup mit Fadeaway-Abschluss:

Defense

Brandon Ingrams Verteidigung zeigt sich auch verbessert, ist aber noch immer nicht auf dem Niveau, auf dem sie meiner Meinung nach sein könnte. Der Flügel nutzt seine physischen Fähigkeiten nicht maximal aus bzw. ruht sich in anderen Situationen einfach auf seiner Länge aus, anstatt mehr auf Fußarbeit und cleverere Positionierung zu setzen. So sehen zwar seine Boxscorewerte (sowohl 1,5+ SpG und BpG) und Highlightreels (6 Blocks gegen Virginia Tech) unglaublich gut aus. Dies maskiert aber noch etwas seinen Gesamtimpact auf dieser Seite des Courts. Sinnbildlich hierfür kann dieser Clip stehen. Ingram kann seine fehlenden Fundamentals beim Boxout mit Athletik ausgleichen:

In Zukunft muss er daran arbeiten, dass zu den tollen Highlightplays, die er noch immer recht oft bringt, auch einfach solide Aktionen hinzukommen, die weniger spektakulär Körbe verhindern. So könnte er sein massig vorhandenes defensives Potential noch besser ausschöpfen.

Steal und Dunk:

Help Defense und Block:

Wichtige Randnotiz: Jefferson-Verletzung

Letzter Faktor für die Entwicklung Ingrams in den letzten Wochen war die Verletzung des Duke-Seniors Amile Jefferson. Der Bigman bekleidete bis zur Verletzung seiner Hand die Vier und legte als Starter ein Double-Double im Schnitt auf. Sein Fehlen war für Duke bisher ein herber Verlust, da gerade im Frontcourt keine Option vorhanden war, um den Viertjahres-Spieler adäquat zu ersetzen. So musste Coach K zwangsläufig Ingram in das kalte Wasser schmeißen und mit mehr Minuten sowie einer größeren Rolle ausstatten. In der Folge startete der Freshman als Smallball-Power Forward und sah nach 24 MpG im November in den letzten sechs Wochen knapp 36 MpG. Dies half ihm in zweierlei Hinsicht. Vermehrt gegen gegnerische Bigmen aufzulaufen, erleichterte es ihm seine offensiven Stärken anzubringen. Zusätzlich boten ihm die vielen neuen Spielminuten eine Menge Zeit, um auf dem Court zu lernen.

What’s next?

Für die kommenden Wochen bleibt abzuwarten, wie gut sich Ingram in der starken ACC beweist. Er startete bisher sehr gut in das Conference-Play, hinterließ aber mit seinen Leistungen gegen Clemson auch schon ein Spiel mit leicht fadem Beigeschmack, weil er in einer knappen Niederlage nur einen Punkt in der zweiten Halbzeit beisteuern konnte. Ein Top 3-Spieler muss mir auch zeigen, dass er Spiele offensiv an sich reißen kann. Chancen dazu bestehen aber noch ausreichend.

Defensiv würde ich mir eine Steigerung wünschen, um Ingram noch mehr Two-Way-Potential attestieren zu können. Dabei wird es besonders spannend, wie der Freshman agiert, wenn Amile Jefferson zurückkehrt. Weniger Defensivaufgaben gegen körperliche Bigs sowie etwas mehr Verschnaufpausen wegen einer wieder größeren Blue Devils-Rotation sollten sich im Energie-Level seiner Verteidigungsaktionen bemerkbar machen.

Zusammengefasst bin ich von seinen Fortschritten aber ungemein beeindruckt. Behält Ingram seine bisherige Entwicklungskurve bei, könnte er schon in den nächsten Wochen auf meinem persönlichen Bigboard an Ben Simmons vorbeiziehen.

29.11.2015

Brandon Ingrams bisherige Saison muss nach sechs Spielen als ausbaufähig bezeichnet werden. Licht und Schatten wechselten sich munter ab. Der Freshman begann mit zwei guten, wenn aber auch nicht überragenden Heimpartien gegen schwächere Gegner, in denen er jeweils zweistellig punktete. Allerdings gelang es ihm in den Spielen danach nicht, diese Leistungen zu bestätigen. Gegen zugegebenermaßen viel stärkere Gegner (Kentucky, VCU und Georgetown waren alle im letztjährigen NCAA Tournament) hatte Ingram plötzlich keinen positiven Effekt mehr auf das Spiel seiner Blue Devils. Es offenbarte sich klar – die Umstellung auf das neue Basketballlevel wird beim 5*-Wing noch etwas dauern.

Allerdings ist dies nichts Ungewöhnliches für einen Spieler, der erst Anfang September seinen 18. Geburtstag feierte. Zu klaren körperlichen Schwächen gesellt sich derzeit ein hartnäckiger Shootingslump (24%3P, 53 FT%). So war sein Coach Mike Krzyzewski gezwungen, ihn nach drei Starts zu Beginn der Spielzeit erstmal auf die Bank zu verbannen und das junge Talent als Scorer der Second-Unit zu etablieren. Dies klingt zunächst nach einem harten Schlag in das Gesicht des potentiellen Top-5-Picks. Dem ist aber gar nicht so. Coach K hat Ingram keineswegs aufgegeben, sondern weiß, dass er seinen höchstgerankten Rekruten unbedingt entwickeln muss, um im März mit seinem Team maximale Erfolge feiern zu können. Dafür will er den 6‘9‘‘-Flügel nicht nur erst einmal durch mehr Spielzeit gegen die Bankspieler der Gegner mit günstigeren Matchups versorgen, um das Selbstvertrauen seines Schützlings zu pushen. Auch taktische Anpassungen, die Ingram das Leben auf dem Parkett erleichtern und seine bisher gezeigten Stärken besser unterstreichen sollen, wurden schon vorgenommen.

Brandon Ingram kam mit dem Ruf eines „vielseitigen Flügelscorers“ nach Durham. Wenn es wegen des schon angesprochenen Shootingslumps noch immer an Effizienz fehlt (100 ORtg, 45 TS%), so ließ der Freshman trotzdem zumindest seine große Variabilität im Scoring immer wieder aufblitzen.

Drive

Seine größte Waffe ist derzeit sein Zug zum Korb. Es ist beachtlich, mit welcher Leichtigkeit er an seinen Gegenspielern vorbeiziehen kann und wie gut sein Handling doch zu sein scheint, auch wenn seine Perimeter-Dribblings wegen seiner Größe von 6‘9‘‘ auf den ersten Blick zu hoch und etwas unkontrolliert aussehen:

Dabei ist er sogar ungewöhnlich wenig auf seine starke rechte Seite fixiert, sondern kann auch über seine Off-Hand in Richtung Ring gelangen:

Wenn es sein muss, funktioniert sein Drive auch Coast-to-Coast, was wiederum für sein Handling spricht:

Allerdings ist hier noch nicht alles Gold, was glänzt. Aktuell nimmt Ingram 27 Prozent seiner Würfe am Ring und verwandelt 58,8 Prozent dieser. Beide Werte gehen erst einmal in Ordnung, könnten aber noch ausgebaut werden. Zum einen schadet ihm aktuell seine mangelnde Treffsicherheit von Außen, die seine Verteidiger noch stark absinken lässt. Verbesserte Quoten aus der Distanz sollten ihm die Möglichkeit geben, seine Drivefrequenz zu erhöhen, da die Defender sich nicht mehr erlauben können, auf einen Schritt Vorsprung beim Zug zum Korb zu spekulieren. Zum anderen wird Ingram im Laufe des Jahres körperlich weiter zulegen. Dies sollte ihm hochprozentigere Abschlüsse „in traffic“ ermöglichen und solche Szenen weniger werden lassen:

Wurf

Es klang nun schon öfter an: Im Vorhinein als größte Stärke gepriesen, ist sein Shootingtouch auf College-Ebene noch nicht angekommen. Während Ingram als HS-Senior im 60/40/80-Club war, befinden sich seine diesjährigen Quoten noch im Keller (38 FG%/24 3P%/53 FT%). Sollte dies auch über die nächsten Spiele so bleiben, muss darüber nachgedacht werden, ob sein Wurf überbewertet wurde. Aus meiner Sicht besteht aber noch kein Grund zur Panik, da mir seine Wurfbewegung recht gut gefällt. Sogar die grausige Freiwurfquote halte ich bei nur 26 Versuchen für noch teilweise entschuldbar.

Einige der wenigen Treffer aus der Distanz:

Playmaking

Beim Blick auf die Zahlen seines HS-Senior-Year stach neben seinen starken Wurfquoten besonders sein Assist-Wert von 3,6 Korbvorlagen pro Spiel heraus. Überraschenderweise konnte Ingram dies bisher schon ganz gut auf das nächste Level übertragen (derzeit 2,7 A/40). Er ist ein Spieler, der über ein recht gutes Spielverständnis verfügt und durchaus auch einmal mit dem Auge für den Mitspieler glänzen kann:

Allerdings ist dies bisher nur ein netter Zusatzskill und keinesfalls eine Säule seines Spiels. Er ist kein geborener Spielmacher mit Pointforward-Ambitionen und neigt teilweise auch noch zu bösen Fehlern im Spielaufbau:

Dennoch stimmen mich solche Possessions positiv. Ingram muss hier in kurzer Zeit viele Entscheidungen treffen und begeht keinen großen Fehler, sondern bewegt einfach den Ball. Das Play endet in einer sekundären Option, die ihm einen Assist einbringt:

Defense

Brandon Ingram kann in der Verteidigung ein größerer Faktor werden. Er besitzt neben seiner unglaublichen Länge recht schnelle Füße, was ihm erlaubt, sehr viel Raum abzudecken. Allerdings zeigte sich bisher, dass der Flügel nur wenige natürliche defensive Instinkte besitzt und noch lernen muss, wie man sich in jeder Situation richtig positioniert bzw. wie die jeweils passende Rotation aussieht. Fehler unterlaufen dem Freshman noch recht häufig:

Alle guten Defensiv-Plays waren in den ersten Spielen ausschließlich auf seinen 7‘3‘‘ Wingspan zurückzuführen:

Dennoch stimmen mich seine Tools und die aktuelle Lernkurve optimistisch. Teilweise wurde Ingram zu Beginn der Saison immer wieder von Gegnern attackiert, weil er sein Gegenüber nicht halten konnte. Im letzten Spiel funktionierte dies schon nicht mehr so gut:

Taktische Anpassungen durch Coach K

Duke hat in den letzten zwei, drei Partien damit begonnen, Ingram in neue Situationen zu bringen, um ihm die Anpassung an das CBB-Spiel zu erleichtern. Auch weil es die Matchups ermöglichten, konnte der Wing in kleineren Lineups als nomineller Vierer auflaufen. Dies birgt gleich mehrere Vorteile für ihn.

Drei Schützen um ihn herum bieten ihm mehr Platz für Drives. Er kann teilweise als Screener agieren, was ihm Pick’n’Pop (&Attack, solange der Wurf nicht fällt)-Möglichkeiten gibt.

Außerdem hilft es ihm derzeit, etwas mehr in der Mitteldistanz gegen langsamere Verteidiger zu agieren, als ständig am Perimeter zu parken. Es scheint ihm leichter zu fallen, auf diese Art und Weise seinen Shootingtouch wiederzufinden und Selbstvertrauen für Drives zu sammeln.

Auch die Anweisung, das offensive Brett härter zu attackieren, um an einfache Punkte zu gelangen, die mittelfristig für mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sorgen sollen, erscheinen ein tolles Mittel zu sein, um Ingram zu diesem Zeitpunkt der Saison zu entwickeln:

Zu guter Letzt hat Duke sogar eine neue Verteidigungsvariante eingeführt, die Ingram in eine vorteilhafte Situation bringt: Er darf als Kopf einer 1-3-1-Zone agieren. Dies minimiert die wichtigen Entscheidungen, die er treffen muss und maximiert gleichzeitig seinen Impact, den er allein durch Länge und Agilität auf defensive Possessions haben kann:

Genau diese Hilfe, die Ingram vom Coaching-Staff derzeit erhält, ist extrem positiv einzuschätzen. Erste Erfolge haben die Anpassungen schon hervorgerufen. Gegen Yale durfte der Flügel für ein Careerhigh von 34 Minuten ran und konnte in dieser Spielzeit an die Leistungen der ersten Partien anknüpfen. Er wirkte in all seinen Aktionen viel sicherer und bestimmter. Nur der Distanzwurf fiel noch immer nicht.

Es gilt jetzt seinen Wurf genau zu beobachten, da dieser die öffnende Komponente seines Spiels sein wird. Müssen die Gegner seinen Dreier respektieren, gibt ihm dies mehr Platz für alle anderen Facetten seines Games. Außerdem wird er in der Verteidigung weiter Fortschritte zeigen müssen, um mehr Minuten und mittelfristig eventuell den abgegebenen Starterjob wieder einfordern zu können.

07.09.2015

Der Weg des 5*-Sterne-Wings Brandon Ingram schien eigentlich schon seit Jahren vorgezeichnet. Der North Carolina-Native gewann mit seiner Kinston-High School, die schon Spieler wie Jerry Stackhouse und Reggie Bullock hervorgebracht hatte, in jedem seiner vier Schuljahre die Staatsmeisterschaft. Ein Commitment in Chapel Hill schien durch die Verbindungen seiner High School mit dem UNC-Programm nur noch Formsache. Wahrscheinlich überlegte sich Coach Roy Williams sogar schon Plays für den potentiell renommiertesten Tar Heels-Flügelspieler-Recruit seit Harrison Barnes. Doch im April kam alles anders.

Ingram zeigte mit seiner Entscheidung, dass er vor Druck nicht zurückschreckt. Der junge Wing sagte nicht nur North Carolina wegen noch ausstehender NCAA-Ermittlungen zu verschiedenen Off-Court-Vergehen und einer dadurch drohenden Postseason-Sperre ab, sondern entschied sich trotz Angeboten von zum Beispiel Kentucky und Kansas ausgerechnet für den UNC-Rivalen Duke. Mit dieser Wahl dürfte sich Ingram den Zorn eines Großteil seines Heimatstaates zugezogen haben. Aber auch auf anderer Ebene beweist der Toprecruit einigen Mut. Zu den direkten Nachfolgern der nun goldenen Freshman-Generation um Jahlil Okafor, Justise Winslow und Tyus Jones zu gehören, schürt auch intern einige Erwartungen.

Interessanterweise trauen wir Ingram als bestem Spieler der diesjährigen Blue Devils-Recruiting-Class zu, genau diesem Druck standzuhalten. An der High School und in verschiedensten Sommercamps sowie All Star-Spielen bewies das Toptalent, dass er ein extrem vielseitiger Wing ohne bisher erkennbare, spielerische Limitationen. In einem Duke-Team, das im Sommer unglaublich viel Talent verloren hat, wird Ingram von Beginn an eine große Rolle spielen müssen. Ob klassisch als reinen Wing oder aber als Justise Winslow-Small-Ball-Four-Ersatz – Coach K wird Ingram viel ausprobieren, um den idealen Platz für das große Talent zu finden. Dies bietet Ingram ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten.

Spielervergleich

Brandon Ingram ist ein körperliches Phänomen, obwohl er ein ziemlich schmächtiger Zeitgenosse ist. Allerdings ist die Länge, die er als wurfstarker Flügelspieler mitbringt schon auf den ersten Blick außergewöhnlich. Wir könnten uns an dieser Stelle über seine Standing Reach von 9’1.5” unterhalten, die sich direkt neben Nerlens Noel, Andre Drummond oder Steve Adams einreiht. Es lohnt sich aber auch einfach mal sein Vertical aus einer seiner ersten Trainingssessions in Durham anzusehen:

Seine ungewöhnliche Kombination aus Länge und Shootingtouch lässt sehr schnell den Vergleich College-Kevin Durant aufkommen. Erinnert man sich dann aber daran zurück, dass der OKC-Star schon als Freshman Player of the Year wurde, muss dieser Gedanke ziemlich schnell wieder verworfen werden. Ingram bringt zwar ähnliche körperliche Voraussetzungen und auch spielerische Anlagen mit, ist aber bei weitem noch nicht so weit, wie es der NBA MVP von 2014 in seinem ersten College-Jahr war. Zudem scheint es etwas an dem Willen zu Dominanz zu fehlen.

Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich Ingram entwickeln wird. Bisher zeigte er sich als effizienter Scorer und guter Verteidiger mit enormem Potential. Gleichzeitig deutete er in seiner Senior-Saison an der High School gar etwas Playmaking-Potential an. Als in seinem Skillset gefestigt, kann Ingram als einer der jüngsten Spieler dieser Recruiting-Class noch nicht gelten. Deswegen fallen Spielervergleiche aktuell noch schwer.

Videos

Wichtige Spiele mit aufschlussreichem Matchup

17.11. vs. Kentucky mit Skal Labissiere
02.12. vs. Indiana mit Troy Williams und James Blackman Jr.

Artikelempfehlungen

 

Statssektion

International:

High School:

Senior-Season – 24,3 P / 10,4 R / 3,6 A / 1,6 S / 3,0 B bei 64 FG% / 41 3P% / 79 FT%

McDonalds Game 2015 – 15 P / 5 R / 1 A / 2 S / 1 B bei 6-11 FG in 18 Mins

Hoop Summit 2015 – 12 P / 3 R / 1 A / 1 S / 1 B bei 5-6 FG in 26 Mins

Awards:

Statsvergleich innerhalb der Draftclass

Trivia

Twitter

@B_Ingram13

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