Flexibilität eines Offensiv-Systems
Die offensiven Playbooks der NBA sind mit Elementen verschiedener Angriffssysteme gespickt, die über die Jahrzehnte entwickelt und verfeinert wurden. Einige Systeme sind offener und geben kreativen, individuell starken Spielern viel Raum für Eigenverantwortung, andere sind strikter und verlangen von ihrem Personal eine genaue Ausführung des X-&-O-Gedaddels auf dem Clipboard ab.
Ein spezielles Offensivsystem ist die Corner Offense, die Rick Adelman bereits in Sacramento und Houston erfolgreich praktizierte und nun in Minnesota anzuwenden versucht. Die CO ist zum einen strikt, da sie von ihrem Personal besondere Fähigkeiten abverlangt und hervorragendes Timing sowie hohe Achtsamkeit voraussetzt, zum anderen erlaubt sie als System mit dem Motto „Beobachte und reagiere“ aber auch viel Kreativität und das Involvieren aller Angriffsspieler.
Corner-Sets haben nicht nur in Minnesota, sondern ligaübergreifend im Zuge der defensiven Entwicklung ein kleines Revival gefeiert, die sich in Zukunft stärker ausprägen könnten. Die inzwischen zum Standard erhobene „Pack-The-Paint“-Defensivstrategie verlangt es, durch großflächige Bewegung und Finten abseits des Balles Defensivreihen zu überfordern, überreagieren zu lassen und in Ungleichgewicht zu bringen. Die defensiven Neuerungen sind noch recht frisch, weswegen die Effektivität der Corner Sets gegen diese Art Verteidigung nicht anhand früherer Adelman-Teams auszuspähen ist. Bei den Timberwolves konnte er aufgrund der Personalsorgen der letzten beiden Jahre seine Offense nicht sauber implementieren, weswegen bei der Betrachtung ein anderes Team in den Fokus genommen werden muss. Die Golden State Warriors nutzten in der Saison 2012/13 typische Adelman-Spielzüge, verstärkt in den Playoffs, da sie mit Steph Curry, Klay Thompson, David Lee und einem fitten Andrew Bogut über hervorragendes Spielermaterial für das System verfügten und damit die Defensivereihen der Denver Nuggets und San Antonio Spurs vor Probleme stellten.
Ein kurzer Abriss
Adelmans Kreation ist keine reine Innovation, sondern vielmehr ein Remix aus Coaching-Philosophien, auf die er bereits vor seiner Zeit in Sacramento kennen lernte. Bei seiner ersten NBA-Station, den TrailBlazers, assistierte er Dr. Jack Ramsey, der in der Offensive unablässige Bewegung aller Spieler forderte und Adelman stark beeinflusste. Adelmans eigene Vision eines flüssigen Offensivsystems, das alle Spieler auf dem Feld einbeziehen sollte, fand schließlich in der Zusammenarbeit mit Pete Carrill in Sacramento seine Verwirklichung. Der Hall of Famer arbeitete bereits drei Jahre als Assistant in Sactown, als Adelman in der Rolle des Head Coaches dazustoß. Adelman vereinte seine Vision mit den ihm bekannten Philosophien und der von Carrill entwickelten Princeton Offense, die auf ähnlichen Prinzipien fußte.
Das Basketballprogramm der Universität von Princeton war schon immer eine graue Maus, weswegen es keine individuellen Talente anziehen konnte. Als Head Coach schneiderte Carrill diesem Umstand in den späten Sechzigern ein Offensivkonzept, das sich ebenfalls durch kontinuierliche Bewegung aller Spieler, Cuts, sowie schneller und intelligenter Pässe auszeichnete. Dadurch gelang es Carrill, die individuellen Nachteile seiner Truppe zu kaschieren und die Scoringlast auf viele Schultern zu verteilen. In seinen 29 Jahren dominierte Princeton die Ivy League und kam auf 11 NCAA-Turnier-Teilnahmen. Unter Adelman diente Carrill von 1999 bis zu dessen Wechsel nach Houston in 2006.
Pick-and-Roll genügt nicht
Die Ursache für ein mögliches Revival der Corner Sets liegt in den Problemen, welche klassische Pick-and-Roll-lastige Offensiven gegen das Zustellen der Zone haben: Selbst Mannschaften mit sehr guten Pick-and-Roll Spielern, die während der Regular Season in manchen Kreisen noch als Contender gelten, kommen hier irgendwann an ihre Grenzen, wenn sie nicht in der Lage sind, ihre Offensive mit Überraschungselementen anzureichern. Lowes Artikel beschreibt die defensive Technik detailliert, hier ist ein weiteres Beispiel aus einem frühen Regular Season Spiel der Los Angeles Clippers gegen die Memphis Grizzlies (beginnend ab Sekunde 44):
In dieser Einstellung nicht zu sehen ist Blake Griffin, der noch aus der eigenen Hälfte herausjoggt. Dessen Gegenspieler, Darrell Arthur, weiß, dass Griffin als trailender Shooter keine Gefahr ist, was ihm ermöglicht, mit Jerryd Bayless eine erste Barrikade für Pauls (mit Ball am rechten Zonenrand) Drive zu bilden. DeAndre Jordan, der einen Pick für Paul vorbereitet, ist als Pick-and-Pop-Spieler ungefährlich, was Marc Gasol erlaubt, ihn zu ignorieren und tief an den Korb abzusinken. Auch Conley und Gay orientieren sich zur Zone und lassen den Schützen Caron Butler und Willie Green deutlich Platz, um evtl. Pauls oder Griffins Weg zur Mitte zu versperren.
Nach dem Pick von Jordan sieht Paul den Spanier vor sich, was ihn zwingt, sein Dribbling in die Mitte zu verlagern. Doch auch dieser Raum ist mit Bayless und Conley zugestellt, die ebenso gespannt auf Paul blicken, wie die unbeteiligte Trifekta aus Griffin, Green und Butler.
Pauls Drive in die Mitte erlaubt Gasol, sich wieder an Jordan zu heften und ihn von einem möglichen Pass durch Paul abzuschirmen. Gay behält einen Fuß in der Zone, um gegen Paul zu helfen, sollte dieser doch in die Zone eindringen können. Conley, immer gut für einen Steal, postiert sich geschickt, um Pauls Dribbling zu stören oder einen Pass auf die Schützen abzufangen. Griffin klebt an einer Stelle, an der er minimalst gefährlich ist. Den Angriff aus dieser Position erfolgreich abzuschließen ist fast aussichtslos. Chris Paul ist jedoch nicht irgendwer und erkennt in Jared Bayless’ flacher Position eine Schwachstelle, die er umkurven kann, gefolgt von einem harten Cut zur Mitte, um Bayless als Screen gegen Arthur zu nutzen.
Der Switch gelingt Bayless/Arthur jedoch hervorragend. Ersterer orientiert sich zu Grifin ohne den Fuß aus der Zone zu nehmen, während Arthur für Paul weiterhin die Straßensperre mimt. Auch Conley macht einen Satz zur Paint und bildet mit Arthur und Bayless eine Tasche um Paul, aus der er es kein weiteres Entkommen gibt.
Als einzige Option bleibt ein Push-Shot nahe der Freiwurflinie über den viel größeren Arthur… den er auch noch versenkt. Das gesamte Play über umrandeten vier, manchmal alle fünf Verteidiger die Zone, wobei bis zu drei rote Spieler, die um Beachtung betteln, ignoriert wurden. Mit Chris Pauls Drive und Blake Griffin in der Nähe des Korbes wurden der Clippers wichtigste Offensivoptionen dadurch eingedämmt. Ein weiteres schönes Beispiel ist hier Houstons Priorität, Thabo Sefolosha zu vernachlässigen, um Russel Westbrooks Drive zu stoppen. Da Sefolosha ein hochprozentiger Dreierschütze ist, mögen manche dies als fahrlässig erachten. Der Schweizer zeichnet sich jedoch über eine geringe Wurffrequenz aus und der Drive Westbrooks ist vielleicht die vielleicht gefährliche Angriffsoption der Thunder. Zum Versuch, diese zu nehmen, kommt hinzu, dass ein Rollenspieler unter Druck gerät, seine Würfe treffen zu müssen, um die Offensive zu öffnen.
Die Grundlagen der Corner Offense
Für die perfekte CO sind diese Punkte zentral:
- Ein passstarker Big mit Übersicht, der im besten Falle aus der Mid-Range gefährlich ist.
- Starke Schützen.
- Spieler, die Raum nutzen können, um mit dem Ball zu penetrieren.
- Spieler mit gutem Timing für Cuts, die zumindest durchschnittliche Passer sind.
Das Grundsetup von C-Sets, das sich über die Jahre formte, beginnt wie bei der Princeton Offense und ähnlichen Ablegern mit einem Beladen der Strongside. Überlicherweise gibt der ballvortragende Spieler den Ball an einen Big am High Post und sprintet in die Strongside-Corner, um mit einem Flügelspieler Screening-Aktionen durchzuführen, die einen Spieler für einen Cut oder Wurf befreien sollen. Auf der Weakside erfolgen durch die zwei übrigen Spieler ähnliche Aktionen. Schauen wir uns nun einige Sets der Golden State Warriors unter den Gesichtspunkten an, die für oben vermerkt sind, und wie sie die Tendenzen der Pack-the-Paint-Defensive gegen sich ausspielen können (ab 1:14 min):
1. Ein passstarker Big mit Übersicht, der im besten Falle aus der Mid-Range gefährlich ist.
San Antonio doppelt oberhalb der Paint gerne gegen Spieler mit starkem Drive. Gegen diese Taktik hatte auch LeBron James in den Finals seine Probleme. Im oberen Frame ziehen Boris Diaw und Gary Neal einen Schirm vor Jarrett Jack auf.
Als Jack zu David Lee passt, dreht sich nicht nur Diaw zu Lee. Auch Nando De Colo, der Spot-up Spezialist Klay Thompson decken sollte, macht einen Satz zur Mitte, um mit Diaw wieder den gedoppelten Schirm vor der Zone aufzubauen.
Thompson läuft den Perimeter entlang, während Lee ihm den Ball zuwirft. Carl Landry nimmt den zurück eilenden De Colo mit einem Pick (über dessen Legalität zu streiten ist) aus dem Spiel. Duncan entscheidet sich gegen ein Closeout. Evtl. fürchtete er, dass die nötige Hilfe durch die Perimeterspieler auf der Weakseite, Leonard und Neal, nicht da wäre. Jack und Barnes deuten Screening-Aktionen an, ohne sie auszuführen. Man könnte dies energischer antäuschen, um Leonard und Neal etwas länger vom Ballgeschehen abzulenken und so z. B. Carl Landry freien Zugang in die Zone bescheren, wäre Duncan auf Thompson zugestürmt. Im Gegensatz zum Pick and Roll, das San Antonio durch das Doppeln des Ballführers abdeckt, wandert der Ball hier schnell zur Seite, wodurch San Antonios Tendenz, die Mitte zu schließen, zugunsten eines sicheren Dreiers überrumpelt werden konnte. Ein ähnliches Set mit einem wunderbaren Pass von Carl Landry in die Zone zu Steph Curry ist hier zu sehen.
Natürlich ist es von großem Vorteil, wenn der big am Elbow einen respektablen Wurf hat, den er hin und wieder abdrückt, um dem Screening-und-Cutting-Orchester vor und neben sich Platz zu schaffen, so wie Kevin Love hier.
2. Starke Schützen
C-Sets sind besonders gefährlich, wenn die Angreifer zumindest durchschnittliche Schützen sind und 1-2 Spezialisten in ihren Reihen haben. Da die Spieler, die für die Ballführung vorgesehen sind, hauptsächlich nach Screens und durch Hand-Offs in Ballbesitz kommen, herrscht ständig die Gefahr eines Wurfes „off the screen“. Was bereits mit dem Duo Lowry-Martin in Houston funktionierte, ist auch heute gefährlich. Durch die kontinuierliche Bewegung des Gegners und der eigenen Präferenz, die Zone abzusichern, sind Defensivreihen ständig gefordert, innerhalb weniger Sekunden mehrmals zu entscheiden, wie sie die Balance zwischen Absichern der Zone und Decken eines Spielers halten wollen. Davor sind selbst gestandene Verteidiger nicht sicher (ab Sekunde 17).
In dieser Szene gibt Duncan den Wachhund am Elbow und Leonard, der evtl. als Helfer von der Weakside eingreifen muss, steht zentral zwischen der Paint-Grenze und Scharfschütze Klay Thompson.
Bogut bekommt sehr weit oben den Ball. Steph Curry trottet in die Strongside-Ecke zu Harrison Barnes. Thompson und Festus Ezeli bewgen sich aufeinander zu, um selber evtl. Screening-Aktionen durchzuführend und halten dadurch ihre Verteidiger, Diaw und Leonard, auf Trab.
Curry screent für Barnes. Während Danny Green vom Curry-Pick ordentlich erwischt wird, trottet Parker nur nebenher, wahrscheinlich um Barnes zu übernehmen. Thompson entflieht der Screenoption Ezeli in Richtung Mitte, wo er ein einfaches Ziel für einen Bogut Pass wäre, gefolgt von Leonard.
Curry löst sich von Green und bewegt sich auf Bogut zu. Anstatt hart in die Lücke zwischen Parker und Duncan (siehe frame darüber) zu cutten, setzt Barnes einen Screen gegen Green, sodass dieser Curry nicht übernehmen kann. Parker muss nun Barnes und Green umkurven, um Curry zu verfolgen.
Wozu haben die Screening-Aktionen auf der Strong- sowie der Weakside geführt? Duncan wird von Barnes’ Bewegung zum Korb zwei Schritte in die Zone gesaugt. Curry hat Parker abgeschüttelt und sieht plötzlich ein großes Stück freien Raum vor sich – auch weil Leonard seinen Posten am gegenüberliegenden Elbow verlassen hat, um Thompson zu decken.
Im vorherigen Frame nimmt Ezeli Diaw ziemlich gut aus Currys Laufweg, weswegen er vielleicht bis zum Korb hätte durchlaufen können, um abzuschließen oder evtl. auf den abrollenden Bogut durchzustecken. Curry nutzt den Platz für einen Jumper, den er trifft.
Den Spurs gelingt es in der obrigen Situation immer noch mehr oder weniger, einen Wurf zu erzwingen, der für die meisten Spieler eine ineffiziente Option wäre. Da Teams durch das Ignorieren bestimmter Spieler versuchen, stärker zur Mitte auszuhelfen, können solche Sets helfen, die automatisierten Gedankengänge von Defensivspielern in Unordnung zu bringen. Während Leonard Thompson hier kaum von der Seite weicht, zieht es Gerald Wallce in einem fast identischem Play in die unbewachte Mitte, wodurch Thompson einen freien Dreier bekommt. Die Wichtigkeit, gute Schützen zu haben, zeigt sich hier in der Fülle an Wurfmöglichkeiten, die aus verschiedenen Lagen nach einem Screen mit genügend Platz generiert werden können.
3. Spieler, die Raum nutzen können, um mit dem Ball zu penetrieren.
C-Sets können dazu beitragen, eng gestaffelte Defensivreihen für tiefe Drives zu öffnen, die für den eigenen Abschluss oder einen Kick-Out genutzt werden können. Ein Beispiel gegen die wortwörtlich bärenstarke Defense von Memphis (ab 1:37 min):
Wie wir sehen, ist die Zone durch Gasol, Randolph und Conley, die aus dieser Sicht in einer Linie stehen, für Curry geschlossen. Jerryd Bayless deckt Thompson eng. Rudy Gay orientiert sich ebenfalls eher Richtung Zone.
Lee bekommt weit oben den Ball von Curry, der eine Screening-Aktion mit Jarrett Jack vortäuscht. Auf der anderen Seite bewegt sich Ezeli zu Thompson und stellt ihm einen Screen. Typisch für Gasol, vor allem wenn er einen wurfschwachen Big verteidigt, bleibt er unbeeindruckt tief in der Zone, um bei möglichen Cuts der drei Guards reagieren zu können.
Thompson geht über Ezelis Screen und legt eine Vollbremsung hin, dreht sich um 180°, und nutzt einen Ezeli Re-Screen, um in die Mitte zu gelangen.
Nach dem Pass von Lee ist die vorhin noch so symmetrisch verschlossene Zone der Grizzlies weit offen. Der schwerfällige Randolph kommt zu spät, Gasol isoliert Ezeli. Conley und Gay müssen entscheiden, ob sie hart in die Mitte gehen sollen oder auf dem Perimeter bleiben, um eventuelle Würfe von Curry, Jack und Lee zu verhindern. Conley zieht hart in die Mitte. Gay entscheidet sich für den Perimeter, woraufhin Jack sich aus der Ecke bewegt, um Gay von Curry wegzuziehen. Drei Punkte für Golden State sind quasi schon gebucht.
Thompson kickt den Ball raus auf Curry. Conleys Contest ist gigantisch, gegen Curry jedoch nicht gut genug.
4. Spieler mit gutem Timing für Cuts, die zumindest durchschnittliche Passer sind.
Die Bewegung in der Offensive, bietet viele Gelegenheiten, einen Pass an einen frei gewordenen Mann zu bringen. Bekommt ein Spieler den Ball, ist von ihm höchste Aufmerksamkeit für die Position der Mitspieler geboten. Lineups, die unter Adelman die Corner Offense nahtlos adaptierten, waren in Sachen Ballbewegung ein Augenschmaus.
In Minnesota fehlte Adelman mit Ballstoppern wie Michael Beasley und extremst limitierten Rollenspielern, die dazu ihre Würfe nicht trafen, wie Wesley Johnson, das Material, um die Corner Offense zur Hauptphilosophie zu erheben. In seinem zweiten Jahr bei den Timberwolves fielen dazu mit Kevin Love, Ricky Rubio, Chase Budinger und Brandon Roy gleich vier Spieler längerzeitig aus, die für die Installierung der Corner Offense von höchster Bedeutung gewesen wären. Vorhandenen Spielern wie Dante Cunningham und Alexey Shved, der als großer, angeblich guter Shooter mit guter Vision für C-Sets interessant ist, fehlten entweder die Erfahrung, Systempraxis, und Wurf-/Passstärke, um sich vertrauensvoll in der Corner Offense zu bewegen. Ein Beispiel war die Niederlage gegen die Portland TrailBlazers, in der Alexey Shved ca. 3 Sekunden vor Schluß bei Ballbesitz Cunningham den Perimeter entlang schliff, anstatt im Rücken seines Verteidigers zum Korb zu ziehen. Ob Cunningham ihn überhaupt gesehen hätte, ist auch fraglich.
So waren die wenigen Sets meistens schlampig ausgeführt, gezeichnet durch schlechtes Timing und wenig Bewegung abseits des Balles, wodurch die initiierten Sets oft als Freestyle-PnR’s oder Barea- und Shved-ISOs gegen Ende der Wurfuhr verendeten (ab 0:40 min).
In diesem Beispiel bekommt Pekovic den Ball am Elbow, während Kirilenko und Barea sich für Screening Action bereit machen.
Barea bekommt durch Hand-Off den Ball von Pekovic. Love, der noch außerhalb der Zone stand, vollführt einen harten „Duck-In“ Move, um in die Zone zu gelangen. Love hat jedoch keinen Schimmer, was das Duo Pekovic-Kirilenko vor hat und umgekehrt. Anstatt Platz für Love zu machen, bewegen sich beide Spieler ebenfalls in die Zone. Cunningham klebt an der Dreierlinie, an der er keine Gefahr ist.
Love ist unter dem Korb normalerweise kaum zu bremsen, jedoch bekommt auch er seine Probleme, wenn sich 6 (!) Spieler in der Restricted Area aufhalten.
Adaption der Corner Offense in der Liga
Besitzt man eine Truppe, die bereits Erfahrung mit Motion Sets hat, ist die Adaption einzelner C-Sets recht einfach und vielversprechend. Neben den Golden State Warriors verfügen auch die Finalteilnehmer des letzten Jahres, die San Antonio Spurs (Set 1, Set 2) und Miami Heat (Set 1, Set 2) über Techniken aus dem Reportoire Rick Adelmans. Während die Suns erfolglos mit der Corner Offense experimentierten, nutzen die Oklahoma City Thunder einige dieser Spielzüge, um Adelmans Lieblingsschüler, Kevin Martin, in Szene zu setzen. All die vorgestellten Sets würden wahrscheinlich doch nur die Note 1- von Rick Adelman bekommen, da der Read-and-React Charakter im Zaum gehalten wird. Häufig scheint San Antonio Spielzüge durch C-Set Setup zu initiieren, um Verteidigungen bereits im Anfangsstadium eines Angriffes zu überraschen. Die Sets der Warriors lassen auch nicht unbegerenzt Kreativität zu, da sie bestimmte Resultate vor Augen haben, meist Würfe für Steph Curry und Klay Thompson.
In Zukunft könnte die Corner bzw. die Princeton Offense wieder verstärkt als Referenzpunkt für offensive Entwicklung in Betrachtung gezogen werden und nicht nur als eine Handvoll Sets in jedem vierten Playbook wiedergefunden werden. In Gesprächen mit Zach Lowe betonten Coaches und Manager die wachsende Bedeutung von Wurf- und Passstärke auf allen Positionen, welche die Entwicklung in offenere Offensysteme stoßen könnte:
“Passing. This is the one that came up over and over in conversations with coaches and executives. Passing is obviously a good thing, and always has been. But the people running teams increasingly value above-average passing at every position, and express a deeper distaste for players — again, at any position — who are either unwilling passers or just don’t show a sophisticated understanding of passing, timing, angles, and reading layers of defense. “Passing is just becoming so, so important,” Boylan says. “If you want to be a good offensive team, you have to have good passers.”
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