Houston Rockets, Los Angeles Clippers, Memphis Grizzlies

Rockets, Grizzlies, Clippers und die Flexibilität

GtG-Offseason-Review 2015: Die zweite Reihe der West-Contender
Sean Davis - CC BY-ND 2.0

GtG-Offseason-Review 2015: Die zweite Reihe der West-Contender

Für die Teams aus Houston, Memphis und Los Angeles verliefen die Playoffs zwar nicht erfolglos, aber letztlich nicht zufriedenstellend. Die Rockets konnten zwar trotz erheblicher Verletzungsprobleme in die Conference Finals einziehen, dann aber den Warriors nur begrenzt Widerstand leisten. Die Grizzlies hatten dieses Schicksal schon eine Runde früher erlitten. Die Clippers brachen dagegen etwas überraschend eben gegen die Rockets zusammen, obwohl sie in den ersten 10 Spielen der Postseason weitgehend überzeugen und den amtierenden Meister aus San Antonio ausschalten konnten.

Die drei Franchises standen in der Offseason daher vor sehr ähnlichen Problemen und Überlegungen. Alle drei waren in den letzten Jahren zu erfolgreich, um einen Komplettumbau ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Gleichzeitig stehen mit dem amtierenden Meister Warriors sowie Spurs und Thunder, die nach einer etwas enttäuschenden Saison einen neuen Anlauf planen, gleich drei Contender allein in der eigenen Conference im Weg. Außerdem mussten Rockets, Grizzlies und Clippers erst ihren eigenen Kern zusammenhalten, um überhaupt weiterplanen zu können. In den ersten beiden Fällen funktionierte das unauffällig, im dritten war die Aufregung dafür umso größer. Unter diesen Bedingungen mussten sich die drei Franchises fragen, wie sie die weitere Entwicklung ihrer Teams in die Wege leiten konnten – und was auf dem Weg dahin falsch gelaufen ist.

Viel Lärm um nichts

Das dominierende Thema des NBA-Sommers war die Unentschlossenheit DeAndre Jordans. Die unsägliche Saga der zurückgenommenen Zusage wurde an anderer Stelle schon genügend ausgebreitet, daher nur die Kernpunkte: Der Ruf aller Beteiligten und die sportlichen Perspektiven der Mavericks nahmen zwar erheblichen Schaden, aber auch aus Dallas-Perspektive lässt sich kaum anzweifeln, dass Los Angeles sportlich die richtige Entscheidung war. Der Weggang Jordans wäre für die Clippers aufgrund der ohnehin dünnen Personaldecke auf den großen Positionen ein kaum zu reparierender Verlust gewesen – so bleiben sie zumindest eines der besten Teams im Westen. Es wäre für alle Seiten besser gewesen, Jordan hätte sich sofort für einen Verbleib entschieden, auf dem Parkett dürfte die Geschichte für die Clippers keine größere Rolle mehr spielen.

Umso unspektakulärer war dafür die Weiterverpflichtung von Marc Gasol. Es dauerte zwar einige Tage, bis Team und Spieler Vollzug meldeten, an einem Wechsel war der Spanier aber wohl nie interessiert. Auch finanzielle Details waren kaum zu klären, der Maximum-Vertrag für einen der vielseitigsten Bigs der Liga sollte in Memphis keine grauen Haare hervorgerufen haben. In Houston war keiner der Stars Free Agent, aber stattdessen mehrere wichtige Rollenspieler. Die neuen Verträge finden daher gemeinsam mit den Neuverpflichtungen in der folgenden Übersicht Aufnahme.

Rockets: Alles fließt

Im Vergleich mit den anderen beiden Teams sind die Rockets das am wenigsten festgelegte. Der klar jüngere Kader – Trevor Ariza ist mit 30 Jahren der älteste Rotationspieler – und die Verfügbarkeit mehrerer Assets wie Picks und junger Spieler bietet deutlich mehr Potential für Transaktionen. Bereits im vergangenen Jahr wurde das sichtbar, als GM Daryl Morey das Team in der laufenden Saison punktuell verstärkte. Einer der Neuzugänge, der bei den Pistons entlassene Josh Smith, hat sich bereits wieder verabschiedet – und zwar zu den Clippers, dazu also später mehr. Die anderen Verpflichtungen, Corey Brewer und Pablo Prigioni, spielten in der Offseason noch eine größere Rolle.

Brewer war einer der Rollenspieler, die die Rockets in diesem Sommer hätten verlassen können. Außer den Stars James Harden und Dwight Howard waren praktisch nur noch jüngere Spieler mit Rookie-Vertrag sowie der im Jahr zuvor verpflichtete Trevor Ariza für die kommende Saison an das Team gebunden. Eine große Neuausrichtung blieb trotzdem aus: Brewer soll für drei Jahre und insgesamt knapp 24 Millionen Dollar in Houston bleiben, der in den Playoffs verletzte Restricted Free Agent Patrick Beverley erhielt fast die gleiche Summe über vier Jahre. James Hardens gut passender Backcourt-Partner bleibt den Rockets damit sehr günstig erhalten. Brewers Vertrag ist weniger teamfreundlich, allerdings wären durch die Gehaltssituation der Rockets Alternativen schwer zu verpflichten gewesen. Dank der Bird-Rechte an Brewer (und auch Beverley) konnte Morey über dem Cap operieren, also Exceptions und nicht garantierte Verträge behalten. Letzteres wies für die wichtigste Veränderung bei den Rockets entscheidende Bedeutung auf, da sie eine Schlüsseltransaktion möglich machten: Der Trade für Ty Lawson hat das Potential, aus einer akzeptablen Offseason eine hervorragende zu machen. Die Rockets schickten für den wohl besten Nuggets-Spieler der vergangenen Jahre nur die nicht garantierten Verträge von Prigioni und Kostas Papanikolaou, die Bankdrücker Joey Dorsey und Nick Johnson und den eigenen Pick 2016 nach Denver. Zusätzlich konnte Morey noch einen Zweitrundenpick der Nuggets herausschlagen – und Lawsons Bereitschaft, auf die Garantie seines letzten Vertragsjahres zu verzichten.

Eine derartige Nachverhandlung eines laufenden Vertrags ist in der NBA extrem selten und eindeutig der Situation geschuldet: Lawson wird sich nach zwei Autofahrten unter Alkoholeinfluss vor Gericht verantworten. Nachdem seine Leistungen von eventuellen Problemen aber bisher unbeeinflusst blieben und seine Bereitschaft zum Neuanfang durch den Verzicht auf bis zu 12 Millionen Dollar dokumentiert ist, dürften die Rockets einen hervorragenden Buy Low-Trade getätigt haben. Der Gegenwert ist sogar so gut, dass der unklare Team Fit zu verschmerzen ist: Die Rolle von Beverley, der an sich besser neben Harden passt, steht in Frage – falls Lawson nicht als Sixth Man eingesetzt wird.

Die Transaktion ist zudem ein hervorragendes Beispiel, wie Daryl Morey Flexibilität schätzt und auch ganz konkret nutzt. Vor einem Jahr erst musste der Rockets-GM erhebliche Kritik einstecken, nachdem er Chandler Parsons nach Dallas ziehen ließ. Jetzt zeigt sich, wie er seine früheren Transaktionen weiter nutzt: Erst die nicht garantierten Verträge von Prigioni und Papanikolaou ermöglichten wohl den günstigen Preis für Lawson. Gleichzeitig schafft die aufgegebene Garantie in dessen Vertrag neue Möglichkeiten für kommende Offseason. Die gesamten Transaktionen der letzten Jahre konnte Morey zudem durchführen, ohne in Terrence Jones oder Donatas Motiejunas einen der jungen Bigs abgeben zu müssen. Beide stehen noch ein Jahr mit einem Rookie-Gehalt von unter 2,5 Millionen Dollar in den Büchern und bieten somit noch weitere Flexibilität: Sowohl ein Trade während der Saison als auch eine Weiterverpflichtung unter Ausnutzung der vergleichsweise günstigen Cap Holds kommt in Frage. In jedem Fall haben die Rockets verglichen mit der Konkurrenz aus Los Angeles und Memphis klar am meisten Luft nach oben – sowohl teamintern als auch durch mögliche weitere Trades.

Clippers: Die Fehler der Vergangenheit

Anders sieht es beim ‚anderen‘ Team in Los Angeles aus: Die Clippers haben sich seit der Ankunft von Doc Rivers praktisch jeden Handlungsspielraum selbst genommen, vor allem durch mehrere Verpflichtungen, die innerhalb eines Jahres wieder revidiert wurden. Zuvor galt Vinny Del Negro als Hauptgrund dafür, dass sich trotz Chris Paul und Blake Griffin der Erfolg in Grenzen hielt – seit 2013 entfällt diese Ausrede. Mit seiner ersten Amtshandlung als Manager brachte Rivers in J.J. Redick noch eine weitere Konstante ins Team, seitdem hat sich jedoch kein Spieler mehr wirklich bei den Clippers etabliert. Daraus entstand eine Kettenreaktion schlechter Entscheidungen, die das Team eine vernünftige Bank und jede Menge Assets kostete.

Der erste Schritt erfolgte bereits mit dem Trade für Redick: Während die Bucks nur Zweitrundenpicks erhielten, bekamen die Suns für Jared Dudley und die Bereitschaft Caron Butler aufzunehmen den Hauptpreis Eric Bledsoe.  Nachdem Bledsoe sein Potential schon angedeutet hatte, kann der Trade an sich schon als fragwürdig gesehen werden. Immerhin verbesserte er die Roster-Balance, nachdem die Clippers Lineups mit Paul und Bledsoe wenig Vertrauen schenkten. Dudley wurde allerdings zum ersten Dominostein in der Reihe eigenartiger Trades: Nach einer auch aufgrund anhaltender gesundheitlicher Probleme enttäuschenden Saison wurde er für den Preis eines Picks bei den Bucks abgeladen – Wie schlecht die Transaktion aus Clippers-Sicht war, ist hier angedeutet. Dass Dudley unbedingt abgegeben werden musste, lag an der Verpflichtung von Spencer Hawes. Die Clippers brauchten die volle Mid-Level-Exception, um den Stretch-Big zu verpflichten – was seit dem neuen CBA allerdings einen Hard Cap auslöst. Auch nach der finanziellen Akrobatik in Form von ertradeten und gleich wieder entlassenen Spielern blieben den Clippers daher kaum Möglichkeiten zum Ausfüllen des Rosters. Dass Hawes die folgende Saison und insbesondere die Playoffs dann größtenteils von der Bank aus verfolgen durfte, passt zur Vorgeschichte. Genauso wie die mehrere im Lauf der Saison entlassene Veteranen, zuletzt etwa Jordan Farmar – und die Diagnose, dass der bereits angesprochene Playoff-Kollaps gegen die Rockets mit der Erschöpfung der wichtigsten Spieler zusammenhängen dürfte.

Zurück in die Gegenwart: Die Möglichkeiten der Clippers in der aktuellen Saison waren durch die wenig glorreiche Vorgeschichte entsprechend begrenzt. Ohne interessante junge Spieler und gut tradebare Verträge waren die Clippers größtenteils auf Exceptions festgelegt. Immerhin eine Verpflichtung gelang zusätzlich, als der in der letzten Saison ähnlich desaströse Lance Stephenson für Hawes aus Charlotte kam. Zusätzlich mussten die Clippers jedoch zum Ausgleichen der Gehälter Matt Barnes abgeben. Es setzt sich also die Entwicklung der letzten Jahre fort: Jedes erhoffte Upgrade muss mit anderen Verlusten bezahlt werden – und Stephenson ist nach seiner letzten Saison das klar größte Fragezeichen der bisherigen Verpflichtungen. Ein Offensiv-Rating von 85 ist für einen echten Rotationsspieler weit unterhalb des üblichen Rahmens, bei einer Dreipunkt-Wurfquote von 17 (!) % bei immerhin noch 1,7 Versuchen aber keine echte Überraschung. Falls Stephenson zu seinen Pacers-Werten zurückfinden sollte (ORtg 106, 35 % 3PM), wäre er andererseits eine echte Verstärkung.

Das Gegenüber von Vor- und Nachteilen trifft auch auf fast alle anderen Verpflichtungen der Clippers zu. Paul Pierce, per Mini-MLE wieder mit Doc Rivers vereint, hat sich zwar hervorragend in eine reduzierte Rolle eingefunden. Im letzten, immerhin nur teilweise garantierten Vertragsjahr (insgesamt 8 von 10, 3 Millionen Dollar garantiert) werden die Clippers jedoch einen 40-Jährigen bezahlen – also zumindest keine langfristige Perspektive. Zudem reagierten Rivers und Co. hier praktisch nur auf den Verlust Barnes‘, statt andere Baustellen im Team angehen zu können. Pablo Prigioni ist nach seiner Entlassung in Denver ebenfalls in Los Angeles gelandet und sogar noch älter als Pierce, sollte aber bei einem Vertragsjahr zum Veteranenminimum eine zumindest brauchbare Verstärkung darstellen. Am anderen Ende der Erfahrungsskala steht Coach-Sohn Austin Rivers, der ebenfalls einen neuen Zweijahresvertrag unterzeichnete. Fragezeichen der Lance-Stephenson-Art bringt auch Josh Smith mit, immerhin verdient er ebenfalls nur das Minimum.

Somit sieht die Clippers-Bank zwar ansatzweise verbessert aus, die Fehler der letzten Jahre bleiben aber als Hypothek bestehen: Der Verlust von Barnes – den die Grizzlies gerne aufnahmen – und des 2017er-Picks sowie der Trade für Stephenson sind alles Folgen früherer Entscheidungen. Zudem arbeiten die Clippers seit Jahren oberhalb des Salary Caps und mussten sich wie kaum eine andere Franchise mit den Problemen des Hard Cap auseinandersetzen. Die Konstanz der letzten Jahre ist für eine bisher wenig erfolgsverwöhnte Franchise zwar eine angenehme Abwechslung, es zeigt sich aber auch: Die von Morey bei den Rockets zelebrierte Flexibilität ist nicht annähernd sichtbar. Viele Transaktionen sind durch fehlende eigene Assets oder minimalen finanziellen Spielraum geprägt. Trotzdem entstand immerhin eine Bank aus Rollenspielern mit Potential für mehr, die dank einiger nicht voll garantierter Verträge (neben Pierce auch Stephenson) zumindest für die Zukunft Möglichkeiten offen hält.

Grizzlies: Auf der richtigen Spur

Die Grizzlies befinden sich dagegen in einer Position zwischen einem vergleichsweise flexiblen Kader einerseits und einer schlechten Situation bei den Picks andererseits. Es ist bemerkenswert, dass der schlechteste Trade der Franchise in den letzten Jahren wie auch bei den Clippers finanziell motiviert war. Unmittelbar vor dem Rudy Gay-Trade schickten die Grizzlies Marreese Speights, Wayne Ellington und Josh Selby nach Cleveland, mussten dafür jedoch noch einen Pick bezahlen. Das war Anfang 2013, trotzdem wird der Pick aufgrund seiner speziellen Protection vermutlich erst 2017 fällig werden: Die Konstruktion sah vor, dass bis dahin nur ein Pick der Reichweite 6-14, also in der späteren Lottery, ausgelöst wird. Dank der Weiterverpflichtung von Marc Gasol sollten die Grizzlies dieses Glücksspiel gewonnen haben und beim übernächsten Draft einen relativ späten Pick abgeben. Trotzdem haben die Entscheidungen rund um die hohe Payroll mit Rudy Gay der Franchise klar geschadet, weil über Jahre der Spielraum für Trades gering war. Der stark geschützte Pick bedeutet, dass der Franchise noch langfristig die Flexibilität im Draft fehlt. Die damalige Entscheidung, Tayshaun Prince ins Team zu holen, hatte bis einschließlich letzte Saison auch den Gehaltsspielraum unterhalb der Luxussteuer gering gehalten.

In den letzten Monaten konnten die Grizzlies zumindest etwas Handlungsspielraum zurückgewinnen, wobei die Franchise in erster Linie durch Aussitzen an diesen Punkt gelangt ist. Prince wurde erst mit auslaufendem Vertrag für Jeff Green nach Boston geschickt, zusätzlich wurde der nächste Pick abgegeben, ursprünglich geplant für den Zeitraum 2017 bis 2021. Gleichzeitig lief Zach Randolphs Vertrag über mehr als 16 Millionen Dollar jährlich ab und wurde durch eine günstigere Extension (2 Jahre, insgesamt 20 Millionen Dollar) ersetzt. Durch den jetzt schon ansteigenden Salary Cap entstand somit trotz des neuen Maximum-Vertrags für Gasol ausreichend Spielraum unterhalb der Luxussteuer-Grenze. Nach allen in der Offseason abgeschlossenen Verträgen stehen die Grizzlies bei etwa 80,3 Millionen Dollar und damit etwa 4,5 Millionen unter der Tax-Linie und weitere 4 Millionen unterhalb dem Hard Cap, der durch die Verwendung der vollen Mid Level Exception ausgelöst wurde.

Die MLE ging an Brandan Wright, der neben dem schon erwähnten Matt Barnes die einzige nennenswerte Verstärkung der Grizzlies darstellt. Keiner von beiden wirkt auf den ersten Blick wie der letzte Spieler, der den Unterschied zwischen Conference Semifinals und Meisterschaft macht. Aber: Beide waren gezielt ausgewählte Ergänzungen, die hervorragend zu Personal und Stil der Franchise passen. Wright ist zwar nicht der typische Vertreter von Grit and Grind, spielt aber ähnlich engagiert und trotzdem unaufgeregt. In der letzten Saison zeigte er zudem, dass er nicht von der günstigen Situation bei den Mavs abhängig ist. Besonders wichtig ist aber, dass er bei den Grizzlies mit den beiden Startern auf den großen Positionen zusammen auf dem Feld stehen und jeweils gut die Stärken und Schwächen ergänzen kann. Vor allem seine Mobilität spricht für Wright, während Randolph und Gasol Größe und etwas Reichweite mitbringen.

Bei Barnes ist der Fit auf den ersten Blick ersichtlich, gerade was den Stil betrifft. Die Klagen über zu wenig Einsatz der Mannschaftskollegen wie bei den Clippers sollten mit Tony Allen neben ihm der Vergangenheit angehören. Außerdem könnte Barnes ein etwas überraschendes Upgrade zu Jeff Green darstellen. Green legte zwar wie schon bei den Celtics ein brauchbares Scoring-Volumen auf, seine Effizienz hält sich jedoch in Grenzen (zuletzt 53,4 % TS statt 57,4 bei Barnes). Zudem fehlt ihm der zuverlässige Dreipunktwurf. Mit Barnes könnte Coach Dave Joerger Angriffe auf zuverlässigere Scorer übertragen, die gleichzeitig von mehr Platz profitieren. Zudem bedeutet die Verfügbarkeit von Barnes – für den die Grizzlies praktisch nur eine Trade Exception einsetzen mussten – mehr Flexibilität: Green ist genauso wie Vince Carter, der letzte Saison kaum spielte, jetzt sinnvoll in Trades einzusetzen. Die in den letzten beiden Jahren gedrafteten Jordan Adams und Jarell Martin könnten auch Teams im Rebuild interessieren.

Fazit

Die Rockets sind am flexibelsten aufgestellt, die Clippers haben kaum Möglichkeiten zu reagieren, und die Grizzlies liegen dazwischen – so sah es in der vergangenen Saison und der Offseason aus und so wird es wohl noch länger bleiben. Unter diesen Voraussetzungen haben alle Franchises brauchbare Ergebnisse erzielt: In Memphis sind die Verpflichtungen unauffällig, aber solide. Auch bei den Clippers spielten die Neuzugänge nicht die Hauptrolle der Offseason. Die Varianz denkbarer Leistungen ist allerdings deutlich größer, besonders bei Stephenson und Smith. Entsprechend lässt sich auch der Ausblick auf die kommende Saison einordnen: Die Clippers laufen Gefahr, deutlich unterhalb der Erwartungen zu bleiben, können aber den guten Ausgang ihrer unfreiwilligen Tradeexperimente hoffen. Bei den Grizzlies ist alles andere als eine gute Saison unwahrscheinlich – was aufgrund der Konkurrenz wenig bedeuten muss. Mit Ty Lawson haben die Rockets den besten Neuzugang zu verbuchen, ohne Schlüsselspieler der vergangenen Saison zu verlieren. Als Conference-Finalist und Zweiter der Regular Season sollte das Team um James Harden nicht unterschätzt werden – obwohl oder gerade weil Flexibilitäts-Freund Daryl Morey sich noch Möglichkeiten offen gehalten hat.

 


Bildrechte: Sean Davis via flickr.com (CC BY-ND 2.0)

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