San Antonio Spurs

San Antonio auf Titelkurs

Unkonventionelle Offense und variable Defense sind die Schlüssel für die Texaner

Unkonventionelle Offense und variable Defense sind die Schlüssel für die Texaner

Die Golden State Warriors gelten aktuell gemeinhin als das beste Team der NBA. Einzigartig, dominant und erfolgreich. Diese Attribute werden den Warriors zurecht angeheftet. Doch ist das Team aus Oakland wirklich das Beste, was die NBA zu bieten hat?

In Texas gibt es mit den San Antonio Spurs ein Team, welches den Warriors den Alphatier-Status streitig machen könnte. Vielleicht ist das aber schon längst passiert. 

Stillstand ist Rückschritt

Das Machtverhältnis im Westen schien sich nach der Meisterschaft der Warriors geändert zu haben. Draymond Green wurde gehalten, DeAndre Jordan blieb nach eigentlicher Zusage an die Mavericks ein Clipper und die Oklahoma City Thunder schauen mit der langersehnten vollständigen Genesung Kevin Durants selbstbewusst auf die kommende Saison. 

Trotzdem galt die Offseason der San Antonio Spurs als Nonplusultra. LaMarcus Aldridge konnte trotz großem Interesse aus Phoenix, New York und Los Angeles zu den Spurs gelockt werden. Kawhi Leonard, Danny Green sowie Tim Duncan und Manu Ginobili verlängerten zu moderaten Verträgen. Der Champion von 2014 fügt einem funktionierenden System mit Aldridge den langersehnten offensiven Go-to-Guy hinzu, der vor allem in den Playoffs Last von dem Dreiergespann Duncan/Parker/Ginobili nehmen soll. Auf dem Papier versprechen die Spurs einen Top-Contender, doch zeigt die Historie, dass neuverpflichtete Spieler der Güte Aldridge oftmals mit Integrations-Problemen zu kämpfen haben. 

Gute vier Monate später stehen die Spurs mit einer 37-6 Bilanz dicht hinter dem unbesiegbar scheinenden Juggernaut aus Oakland. Warum die Spurs die hohen Erwartungen für die laufende Spielzeit nicht nur erfüllen, sondern in einigen Bereichen sogar übertroffen haben, hat vielfältige Gründe an beiden Enden des Spielfelds. 

Zahlen lügen nicht

Durch die herausragenden Leistungen R.C. Bufords sieht der Kader der Spurs imposant aus, auch wenn punktuelle Skepsis angebracht schien. Gregg Popovich indes sah sich zu Beginn des Trainingslagers einer großen Herausforderung gegenüber. Das von ihm und seinem Coaching Staff immer wieder neu erfundene System hat sich seit der Draft von Tim Duncan über mehr als eine Dekade stetig entwickelt. 

Vom defensiv-orientierten Low-Post-Ball der frühen und mittleren 2000er bis hin zur pass- und bewegungsintensiven Motion Offense, die zwei Finalsteilnahmen und einen Titel bescherte,  hat Popovich die Identität trotz der Konstante Tim Duncan kontinuierlich den Gegebenheiten angepasst. Den Status als einer der besten Coaches der Liga-Historie verdient sich Gregg Popovich auch in der laufenden Saison. 

Die Teamstats der Spurs suggerieren pure Dominanz. Erster Platz im SRS (12.80), ein Point Differential von 14.26 (zweitbestes Team sind die Warriors mit 11.17), 89.6 Opponents PPG, ein Defensive Rating von 95.3 (erster Platz) und ein Offensive Rating von 110.4 (dritter Platz). Das Ganze garniert mit einer FG% von 49% (erster Platz) und belohnt mit dem besten Saisonstart der Franchisegeschichte. 

Doch wie lassen sich diese Zahlen bewerten? Noch wichtiger ist: Was passiert bei den Spurs offensiv und defensiv auf dem Feld, damit solche Fabelwerte überhaupt zustande kommen?

Schnelle Offense ungleich Pace

Die Offense der Spurs hat sich – verglichen mit den letzten Saisons – erheblich verändert. Es wird von einem an die Duncan/Robinson-Ära angelehnten Twin Tower-System gesprochen. Auch das Tempo der Spurs-Offense habe sich stark verändert. 

Diese Annahmen sind oberflächlich betrachtet nachvollziehbar. In einer immer schneller werdenden von Smallball dominierten NBA belegen die Spurs mit einer Pace von 94.1 Platz 28 der Liga – in der Saison 13/14 befanden sie sich noch auf Platz 10. 

Auch liegt der Fokus der Offense auf Post-Ups (49% der Plays sind Post-Ups oder integrieren selbiges: Spitzenwert der Liga), was den Robinson/Duncan-Vergleich suggeriert. Dass aber vor allem die Pace bei den Spurs irreführend ist, zeigt sich auf dem Parkett. 

Die Spurs spielen pro Spiel trotz der niedrigen Pace 340.4 Pässe pro Spiel (Platz drei der Liga) und belegen mit 25.2 Assists hinter den Atlanta Hawks (Basis des Hawks-Angriffs ist die Spurs-Offense der vergangenen Spielzeiten) und den Golden State Warriors ebenfalls Platz drei. Fast vier Pässe pro Angriff verdeutlichen die Schnelligkeit des Angriffs der Spurs.  

Kaum verwunderlich entgegnete Marc Gasol auf die Frage, welches Team er sich am liebsten anschaue: 

„Oh, San Antonio (…). They make you turn your head a lot. It‘s hard to scout, when you pass the ball like that.“ 

Die niedrige Pace der Spurs bedeutet im Umkehrschluss also mitnichten eine langsame Offense. 

Aus alt mach neu

Die Offense der Spurs hat sich grundlegend verändert. Auffallend ist der geringe Gebrauch des Distanzwurfes. Nur 18.6 Versuche von der Dreierlinie pro Spiel (Platz 26 der Liga) verzeichnen die Spurs in dieser Saison. Auch Freiwürfe sind in San Antonio Mangelware: 19.5 FTA bedeutet Platz 28 im Ligavergleich. 43.2% ihrer Punkte erzielen die Spurs in der Zone (Platz 10). 

Ein Großteil der Wurfversuche (insgesamt 26.7 Versuche pro Spiel) kommt aus der verpönten Mitteldistanz (10-19 feet). Einer der ineffizientesten Würfe im Spiel, der Daryl Morey dazu brachte, eine ganze Franchise darauf auszurichten, eben diesen zu vermeiden, ist eine Waffe für San Antonio. Trotzdem liefern die Spurs das dritthöchste Offensive Rating der Liga. Gregg Popovich setzt die Spieler gemäß ihrer Stärken ein. Runtergebrochen sind diese Stärken, abgesehen von der überragenden Spielintelligenz, der Wurf und das Spiel mit dem Rücken zum Korb. 

Post-Ups

Kawhi Leonard, Tim Duncan sowie die beiden Neuzugänge David West und LaMarcus Aldridge sind alle mehr als fähige Post-Up Spieler, die den Gegner vor gravierende Probleme stellen. Als Team haben die Spurs in dieser Saison bereits 612 Punkte nach einem Post-Up erzielt. Das sind bis dato 75 Punkte mehr als die in der Kategorie zweitplatzierten New York Knicks vorweisen können. 

Im Überblick sieht man die ” Post-Up-Play-Frequency” der genannten Spieler:

PlayerPost-Up-Frequency (in%)*FG%**
Tim Duncan25.749.4
Kawhi Leonard12.452.5
LaMarcus Aldridge32.546.4
Boris Diaw36.363.4

*Zu sehen ist hier der prozentuale Anteil an Plays durch die ein Spieler zu seinen Abschlüssen kommt. Ein Viertel von Tim Duncans Abschlüssen erfolgt also nach Post-Ups. 
** Die FG% bei einem Abschluss unmittelbar nach einem Post-Up

Als Team schließen die Spurs ein Post-Up-Play zu 53% erfolgreich ab. Pro Post-Up-Possession generieren sie also etwas mehr als einen Punkt. Das klassische Post-Up-Play kommt in der Offense der Spurs in verschiedenen Varianten vor. 

Nicht immer findet ein direkter Abschluss des aufpostenden Spielers statt. Da sich die gegnerische Defense zusammenzieht oder den aufpostenden Spur gar doppeln muss, ergeben sich Möglichkeiten für die anderen Mitspieler:

Kawhi Leonard bedient hier Tim Duncan mit einem Entry-Pass in den Low Post und bietet sich direkt zum Hand-Off an, stellt also für die Defense eine unmittelbare Gefahr dar. Die Defense muss Leonard im Auge behalten und gleichzeitig absinken, um Duncan unter Druck zu setzen. Tony Parker wird auf der Weakside von J. R. Smith vernachlässigt und ist eine zusätzliche Passoption. Das Chaos innerhalb der Cavs-Defense wird von Manu Ginobili genutzt, der sich nach einem angetäuschten Cut direkt wieder zum Perimeter herausbewegt und nach Duncans folgendem Pass den offenen 3er nimmt. 

Im Grunde ein simples Post-Up-Play, welches in diesem Fall enorm von Duncans Übersicht und dem Off-Ball Movement der Mitspieler profitiert. Das folgende Play ist ein Inbound-Play der Spurs. Ein Post-Up findet im Rahmen der Offense der Spurs auch oftmals nach einem vorangegangen Play statt:

Manu Ginobili erhält den Ball von Boris Diaw per Hand-Off und bekommt in der Folge einen Screen von LaMarcus Aldridge gestellt. Ginobili übt durch seinen folgenden Drive Druck auf die Defensive aus und verschafft Aldridge Platz. Diaw bewegt sich währenddessen auf der Weakside in die Ecke. Aldridge erhält von Ginobili in der Mitteldistanz den Pass und bewegt ihn direkt zu Diaw weiter. Diaw kann nun ungehindert durch den Einsatz seiner Physis das 1-on-1 gegen Dwight Powell suchen. Die Defense der Mavs bekommt hier eine “defensive three second violation” abgepfiffen. 

Gregg Popovich nutzt die Vielseitig- und Einzigartigkeit seiner Spieler. Diaw schließt nach Post-Ups enorm effizient ab (63.4 FG%) und besitzt gleichzeitig Passing-Skills, die es dem Gegner schwer machen, ihm die eigentlich notwendige Aufmerksamkeit während des Post-Ups zu schenken, da dieser die freien Mitspieler bei Absinken des entsprechenden Verteidigers bedient. 

Den nötigen Platz verschaffen im gezeigten Beispiel die potenten 3er-Schützen auf der Weakside. Sowohl Ginobili (37 3P%), der sich nach dem Drive wieder in Richtung Perimeter bewegt, als auch Leonard (48 3P%) müssen von der gegnerischen Defense respektiert werden und sorgen dadurch für das notwendige Spacing. 

Eine weitere Facette der Spurs-Post-Up-Plays ist das Two Man Game. Im folgenden Ausschnitt leitet LaMarcus Aldridge das Play nach vorangegangenem Pass von Tony Parker ein:

Erneut findet ein Hand-Off statt. Kawhi Leonard wird zum Initiator und strahlt auf die Defense als Triple Threat Gefahr aus. Aldridge erhält im Mid-Post den Ball von Leonard und kann nun aufposten. LaMarcus Aldridge nimmt 4.3 Versuche pro Spiel nach einem Post-Up. 

Aldridge beschert der Spurs-Offense eine Option, welche die Spurs in der jüngeren Vergangenheit schmerzlich vermisst haben: Scoring-Potenz in 1on1 Situationen. Besonders in den Playoffs dürfte ein simples Post-Up von Aldridge eine veritable Scoring-Option für die Spurs darstellen. 

Spot-Ups und Midrange-Game

Der Mitteldistanzwurf ist für die Spurs eine Waffe. Als Team trifft San Antonio aus der Mitteldistanz (10-19 feet) 43,1% bei 26.7 Versuchen. Eine höhere Midrange-FG% können lediglich die Portland Trailblazers vorweisen (44.45%). Allerdings nehmen diese auch gute neun Würfe weniger aus der genannten Distanz. 

Diese beeindruckende Effektivität hat vor allem personelle Gründe. LaMarcus Aldridge spielt eine große Rolle. Neuzugang David West ist die personifizierte Gefahr aus der Mitteldistanz (wenn auch in einer limitierten Rolle). Selbst Tony Parker hat nach einer gebeutelten Spielzeit seinen Midrange-Wurf als Waffe etabliert und schließt auffällig oft aus der Distanz ab. Den größten Einfluss auf diese Facette der Offense muss aber besonders einem Spieler angeheftet werden: Kawhi Leonard. Der ehemalige Finals-MVP nimmt 40% seiner Abschlüsse aus dem genannten Bereich. 41.5% der Würfe sind erfolgreich. Betrachtet man die nähere Mitteldistanz (10-16 feet), trifft Leonard sogar knapp 45%. Die Midrange-Qualitäten der vier genannten Spieler im Überblick:

PlayerMidrange-Versuche pro SpielMidrange-FG%
Kawhi Leonard5.541.5
LaMarcus Aldridge7.040.5
David West2.552.0
Tony Parker3.647.2

Obwohl Aldridge die meisten Würfe aus der Mitteldistanz nimmt, steht Kawhi Leonard im Fokus. Leonard hat einen gewaltigen Sprung im Vergleich zur vergangenen Saison gemacht und kann als legitimer MVP-Kandidat gesehen werden.

Warum Leonard der bessere Midrangespieler ist, hat vor allem einen Grund: er erarbeitet sich die Würfe kontinuierlich selbst. Mehr als die Hälfte von Leonards Abschlüssen ist unassistiert. Bei LaMarcus Aldridge sind es lediglich 36%. Zwar ist Aldridge, wie bereits geschildert, eine Waffe im Low Post, dennoch findet er seine Abschlüsse zumeist aus der Mitteldistanz, wenn ein Mitspieler für ihn kreiert:

Das Play wird durch Leonard initiiert. Durch seinen aggressiven Zug zum Korb zieht er die Aufmerksamkeit der Defense auf sich und kann den Kick-Out zu Aldridge spielen, der in der Folge Patty Mills an der 3er-Linie findet und nach dem Rückpass den komplett freien Mitteldistanz-Wurf nimmt. Durch die Ballbewegung wird der Wurf für Aldridge kreiert. Die Ursache für die entstandenen Räume war jedoch Leonards Drive.

Leonard selbst nutzt den Midrange-Wurf vor allem in Form eines Pull-Ups oder Fadeaways den er direkt am Gegenspieler anbringt:

Leonard sucht das 1-on-1 und den eigenen Abschluss. Ein Aspekt, den er in dieser Regelmäßigkeit erst in dieser Saison zeigt. 

Wie das dargelegte Beispiel von LaMarcus Aldridge zeigt, generieren die Spurs viele ihrer Abschlüsse durch präzises Ball-Movement. Dass in der Folge ein großer Anteil der erzielten Punkte der Spurs nach Spot-Ups erfolgt, ist eine logische Konklusion. Insgesamt 1010 Punkte erzielten die Spurs in dieser Saison nach einem Spot-Up. Das ist ebenso der Höchstwert in der Liga wie die dazugehörigen 43.3% Trefferquote. Ein gutes Fünftel (21.9%) der Spurs-Plays enden mit einem Spot-Up.

Auch hier gibt es vor allem das Personal her, dass ein derartiges Volumen zustande kommt. Auch in diesem Bereich ist Kawhi Leonard als größter Erfolgsfaktor zu nennen. Leonard hat bis dato 85 erfolgreiche Abschlüsse nach Spot-Ups zu verzeichnen (ebenfalls ein Liga-Höchstwert). Ein Viertel seiner Abschlüsse (25.9%) erfolgt per  Spot-Up. 

PlayerSpot-Up-Frequency in ProzentFGM-FGAFG%(inkl. 3er)
Kawhi Leonard25.92.1 – 4.151.5

Leonard ist der effektivste Spot-Up-Shooter der Liga. Seine generelle FG% von 50.9 und 3P% von 48.1 verdeutlichen die grundlegende Effizienz seiner Abschlüsse. 

Ein reguläres Pick&Roll von Tony Parker und LaMarcus Aldridge führt hier zu einem unbedrängten Abschluss von Downtown:

Trotz der Simplizität des Plays wird die Defense der Mavericks hier vor große Probleme gestellt: Die direkt verteidigenden Mavericks Deron Williams und Zaza Pachulia versuchen Parker an einem Drive zu hindern. Da Aldridge als sich zur Freiwurflinie abrollender Picksteller durch seinen Midrange Jumper (wie aufgezeigt) eine enorme Bedrohung darstellt, muss Leonards Verteidiger (Wesley Matthews) als Help-Verteidiger absinken, um einen potenziellen Wurf Aldridges contesten zu können. Durch zwei simple Pässe bekommt Leonard einen freien Distanzwurf. 

Auch David West ist von der Bank eine Bedrohung aus der Mitteldistanz und per Spot-Up. West ist in hohem Maße auf seine Mitspieler angewiesen. Ganze 78.8% seiner Abschlüsse werden von Mitspielern assistiert (Spitzenwert bei den Spurs). Da West aber aus der Mitteldistanz (52 FG%) und nach Spot-Ups (52.4%) extrem effizient ist, ist er in seiner beschränkten Rolle dennoch eine brauchbare Scoringoption. Ein Standard-Pick&Pop von Patty Mills und West führt erneut zu einem offenen Wurf aus der Mitteldistanz:

Abgesehen von den aufgezeigten Spielerqualitäten der Spurs aus der Mitteldistanz, ist für gegnerische Defensiven vor allem die Abschlussart selbst problematisch. Viele Defensiv-Systeme sind darauf ausgelegt, genau den beschriebenen Wurf dem Gegner als Option zu geben. 

Da der Midrangejumper allgemein äußerst ineffizient ist, versuchen die Defensiven die Zone zu schützen und Abschlüsse von der Dreierlinie zu verhindern. Somit ist die Mitteldistanz oftmals unbewacht. Die Spurs sind durch ihre unkonventionellen Stärken in der Lage, genau das in höchstem Maße zu bestrafen.

Ball-Handler-Plays (Pick&Roll/Pop)

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Teil ist das Pick&Roll. Die meisten Abschlüsse der Spurs kommen – wie erläutert – in anderer Form zustande. Eine Personalie im Kader ermöglicht jedoch ein sehr effizientes und effektives Pick&Roll, bei dem der Ballhandler im Fokus steht und den Abschluss nehmen soll: Tony Parker.  

Der Franzose findet in dieser Saison wieder zu alter Form, auch wenn der Scoring-Output nicht mehr seinem Volumen von vor drei bis vier Jahren entspricht. Durch die Effektivität der Screens der Neuzugänge (West und Aldridge), sowie seiner körperlichen Genesung kann Parker seine wiederentdeckten Stärken demonstrieren. Tony Parker ist für für 70.1% seiner Abschlüsse selbstverantwortlich.

Kein Spur wird weniger assistiert. Über die Hälfte seiner Abschlüsse (52.1%) erfolgen als Ballhandler – in der Regel nach einem Pick&Roll/Pop. Das bedeutet Top 10 in der Liga. Zwar generiert Parker nicht mehr die Menge an Punkten wie in der Vergangenheit, erzielt er diese aber wieder beeindruckend effizient. 

PlayerFGM UAST%*Ballhandler-Play-FREQ%FGM-FGA (per Game)FG%TS%ORtg**
Tony Parker70.252.15.3 – 10.052.857.8116

*prozentualer der unatesstierten Abschlüsse **matcht seinen Karrierebestwert von 12/13

In nahezu allen offensiven Kategorien ist Tony Parker wieder auf Top-Niveau. Parker kommt zu seinen Abschlüssen vor allem durch seine wiedererreichte Schnelligkeit und seine Finishing-Skills am Ring:

LaMarcus Aldridge stellt auf Parkers linker Seite einen Pick. Parker täuscht den linken Drive an und gelangt dann durch einen schnellen ersten Schritt rechts am Pick vorbei in die Zone der Brooklyn Nets. Die Defense zieht sich zusammen und verhindert einen Abschluss direkt am Ring. Hier setzt Parker seinen berühmten Floater ein, um zu scoren. Wie bereits erläutert, ist Parker inzwischen ein enorm gefährlicher Mitteldistanzschütze. Von seinen 3.6 Versuchen pro Spiel kommen die meisten nach einem Screen zustande:

Anders als bei Aldridge oder West, erfolgt der Großteil von Parkers Mitteldistanzversuchen nach einem Pull-Up, für den er den durch den Screen geschaffenen Platz nutzt. Diese Versuche verwandelt Parker hochprozentig (47.2 FG%). 

Die Big Men der Spurs versuchen zudem Parker durch gut getimte Double-Screens in Position zu bringen:

Parker ist in der Lage, kleinste Räume zu nutzen, um den Korb zu attackieren. Genau diese Offensivaktionen liefern der Offense der Spurs die nötige Balance und Variabilität. 

In diesem Zusammenhang muss erneut Kawhi Leonard genannt werden. Durch seine entwickelten Ballhandler- und Facilitator-Qualitäten ist er zusätzlich zur Mitteldistanz und von der Dreierlinie zunehmend per Drive erfolgreich:

Leonard attackiert die Defense der Grizzlies nach einem Swingpass von Parker. Leonard nutzt seine Athletik, um trotz enger Verteidigung zum Korb zu gehen und per Hookshot abzuschließen. In dieser Szene müsste Manu Ginobilis Verteidiger als Help-Defender aktiv werden. Ginobilis Dreierpotenz (37.3 3p%) verhindert das jedoch und schafft Platz für Leonards Drive. 

Die Fähigkeiten des eigenständigen Scorings von Parker, Leonard und Zugang LaMarcus Aldridge eröffnen den Spurs neue Möglichkeiten und zusätzliche Optionen in den Playoffs.

Die hinteren Plätze

Die Namen Boris Diaw, Patty Mills, Manu Ginobili und David West sind bereits gefallen und das hat seinen Grund: Die vier Genannten sind die Kernelemente der besten Bank der Liga.

Die Bank der San Antonio Spurs ist in allen Belangen auf einem eigenen Level. Fast 41 Punkte, 11.6 Assists und eine FG% von 49.8% (alles Liga-Höchstwerte) sagen einiges über das Niveau, auf dem die Bank offensiv abliefert. Manu Ginobili ist nach dem furiosen Saisonstart etwas abgekühlt, liefert aber mit 37.3% immer noch seine beste 3P% seit vier Jahren. Boris Diaws Stärken wurden bereits erläutert und Patty Mills erreicht nach der Verletzung in der letzten Saison wieder sein altes Niveau und ist auch als Verteidiger gereift. Sind Mills, Ginobili und Diaw auf dem Feld spielen sie die meisten Pässe per Possession. Der Neuzugang Boban Marjanovic fügt sich zusätzlich perfekt ein und kann seine für die enorme Größe (2.22m) ungewöhnlichen Skills perfekt im System der Spurs zur Geltung bringen: 5.2 Punkte, drei Rebounds bei einer FG% von 60% in nur 7.5 Minuten pro Spiel.

Da keine andere Bank der Liga in die genannten Sphären vorstößt, ist es für San Antonio ein immenser Vorteil, eine derartig effiziente und effektive Second-Unit aufs Parkett stellen zu können. Ein weiterer Grund, warum die Spurs die Spiele oftmals schon nach der ersten Halbzeit entscheiden und am Ende eine durchschnittliche Scoring-Differenz von 14.26 Punkten vorweisen.

Odd but golden!

Zusammengefasst verkörpert die aktuelle Offense der Spurs viele Eigenschaften, die in der heutigen NBA eher ungewöhnlich sind. Der Distanzwurf wird im Vergleich zum Ligaschnitt selten genutzt – 18,6 pro Spiel Versuche bedeuten Rang 26 – , dafür aber sehr effizient verwandelt (37.6% bedeutet Rang 2 in der Liga). Der Fokus liegt eindeutig auf Post-Up-Plays und Ballmovement, welches zu unbedrängten Spot-Up-Abschlüssen primär aus der Mitteldistanz führt. Durch die wiedererreichte Form Tony Parkers, sowie der individuellen Steigerung Kawhi Leonards wird die Offense durch deren Drives und Ballhandler-Fähigkeiten perfekt ausbalanciert. 

Die Frage, ob sich der Star-Zugang LaMarcus Aldridge im “System San Antonio” zurecht findet, kann eindeutig positiv beantwortet werden. Aldridge akzeptiert die kleinere Rolle und fügt sich kontinuierlich besser in die Offensive ein. Gregg Popovich schafft es durch die Anpassung des offensiven Systems erneut in beeindruckender Form, neue Spieler zu integrieren (Aldridge) und gleichzeitig die Entwicklung bestehender Spieler (Leonard) zu optimieren. 

Kawhi Leonards offensiven Fortschritte werden von Popovich durch entsprechende taktische Maßnahmen und einzelner Plays besonders unterstützt. Ähnlich wie in den mittleren 2000ern bei Tony Parker ist die taktische Veränderung für gelegentliche Zuschauer vorerst nur schwerlich zu erkennen und erst nach einiger Zeit und Beobachtung nachzuvollziehen. 

Trotz der gezeigten Dominanz, finden sich durchaus Optimierung- und Verbesserungsmöglichkeiten, für die Offense der Spurs:

Danny Green

Der 28 jährge Shooting Guard befindet sich in einem offensiven Formtief. Bislang finden nur 32.6% seiner Distanzwürfe ihr Ziel. Green ist zurecht für seine Shooterqualitäten bekannt (Karriere: 41.2 3p% bei 4.5 Versuchen pro Spiel); umso verwunderlicher ist seine gezeigte Schwäche in dieser Saison. Zwar zeigt sein Shooting in den letzten zwanzig Spielen eine positive Tendenz (36.7 3P% bei fast einem Versuch weniger) an, befindet sich aber immer noch ein gutes Stück von dem gewohnten Level entfernt. 

Bei anderen Spielertypen wäre ein derartiger Shooting-Slump durch andere offensive Stärken auffangbar. Mit fast 60% macht der Distanzwurf bei Danny Green aber den dominierenden Großteil seiner Wurfversuche aus. Sein limitiertes Skillset bietet ihm kaum andere Optionen. Dementsprechend wird er auch eingesetzt: 88.7% seiner Abschlüsse sind assistiert. 

Zu Beginn der Saison erfuhr Greens Distanzwurf aufgrund seiner bewiesenen Gefahr noch entsprechende defensive Aufmerksamkeit. Im Verlauf der Spielzeit ist das aber immer seltener der Fall. Ein Shooting-Slump geht nach einer gewissen Verweildauer auch an gegnerischen Coaching Staffs nicht vorbei. Die Folge ist weniger defensive Aufmerksamkeit gegenüber Green, was zu vermehrtem Absinken des entsprechenden Verteidigers führt. 

Die Post-Up-dominierte Offense der Spurs ist für jeden zusätzlichen Zentimeter Platz dankbar. Trifft Danny Green seinen 3er wieder gewohnt hochprozentig, sollte die Spurs-Offense um eine Facette reicher und noch problematischer zu verteidigen sein. 

Freiwürfe

Die unkonventionelle Offense der Spurs ist extrem wurflastig. Wie aufgzeigt sind die Abschlüsse zusätzlich oftmals unbedrängt. Die Folge sind wenig Wurffouls und in der Folge die drittwenigsten Freiwurfversuche der Liga (19.5 FTA pG). Kawhi Leonard steht mit vier Versuchen pro Spiel am öftesten an der Linie. Die Spurs befinden sich mit 78.7 FT% zwar in der Top 10 der Liga, lassen aber die nötige Effektivität vermissen. Trotz der Wurfpotenz, wäre es wünschenswert, wenn vor allem LaMarcus Aldridge (3.4 FTA) öfter den Abschluss am Korb forcieren würde. Seine Jahre bei den Blazers zeigen jedoch deutlich auf, dass Aldridge nie überdurchschnittlich viele Freiwürfe erzwungen hat (Karriere: 4.3 FTA pG).

War das Foulziehen nie eine Stärke San Antonios, würde eine gewisse Verbesserung dieses Aspektes die Offense aber zusätzlich optimieren und vor allem in den Playoffs eine veritable Option darstellen. 

Defense wins Championships

Es ist eigentlich unnötig zu betonen, dass die Offense nur die Hälfte des Sports Basketball ausmacht. In San Antonio ist die Defensive der eigentliche Star des Systems. 

Mit einem Defensive Rating von 95.3 stellen die Spurs eine historisch gute Verteidigung aufs Feld (die Golden State Warriors belegten in der vergangenen Saison mit einem Wert von 101.4 den ersten Platz). Seitdem das DRtg erfasst wird, gab es lediglich zwölf Saisons, in denen ein Team einen besseren Wert vorweisen konnte. Nur 89.6 Punkte lassen die Spurs pro Spiel zu (ebenfalls ein Ligabestwert). Gegen San Antonio schießen Teams nur 42.6% aus dem Feld, was den zweitschlechtesten Wert der Liga markiert. Von der Dreierlinie lassen die Spurs gar nur 31.5% zu (Topwert der Liga). Auch in der Defensive Rebound Percentage belegt San Antonio mit 80.7% den ersten Rang. Die Folge sind kaum zweite Wurfmöglichkeiten und daraus resultierende Second-Chance-Points für den Gegner.

Wie diese Werte zustande kommen, hat sowohl systematische als auch personelle Gründe. Die Spurs sind mit Tim Duncan und LaMarcus Aldridge auf den großen Positionen und Kawhi Leonard und Danny Green auf dem Flügel mit außerordentlicher defensiver Potenz besetzt. 

Das Fundament der Defensive verkörpert seit mehr als fünfzehn Jahren der 39 jährige Tim Duncan. Mit einem Wert von 6.60 im DRPM listet ihn Jeremias Engelmann (Entwickler der Metrik RPM auf ESPN) auf Platz eins und somit als einflussreichsten Verteidiger der Liga. 

Die Betonung liegt bei Duncan dennoch auf “Fundament” der Defensive. Auf 100 Angriffe hochgerechnet teilt sich Duncan mit Kawhi Leonard das beste DRtg des Teams (92). Als amtierender Defensive Player of the Year lassen sich auch in der laufenden Saison Argumente für Kawhi Leonard als bester Verteidiger der Liga finden:

Leonard ist in diesem Beispiel als direkter Verteidiger von LeBron James zu sehen. Durch seine Athletik und sein defensives Spielverständnis ist er in der Lage, die komplette Possession der Cavs in einem ineffizienten Wurfversuch enden zu lassen. Leonard verhindert durch sein Einschreiten einen Wurf von James und zwingt diesen zum Kick-Out an die Dreierlinie auf der Weakside. Nach der Aktion sind die Spurs zum Rotieren gezwungen. Nach dem Kickout swingen die Cavs den Ball bis zur gegenüberliegenden Ecke in der sich nun LeBron James postiert hat. 

Bevor der letzte Pass von Dellavedova James erreicht, schafft es Leonard durch Antizipation und seine Physis James per Close-Out und folgender enger Verteidigung zu einem schweren Fadeaway zu zwingen. In der aufgezeigten Form sind zu so einer defensiven Aktion kaum Spieler in der Lage.

Durch ein solches Rotationsvermögen sind schlechte Würfe für den Gegner eher die Regel als die Ausnahme; einer der Gründe, warum die Spurs die zweitwenigsten Fouls der Liga (13.7 pro Spiel) begehen und die wenigsten Freiwürfe zulassen (19.1). Ein weiterer Grund ist die durch die Defense aufgezwungene Wurfauswahl der Gegner. Ganze 40% der gegnerischen Wurfversuche findet aus einer Distanz von 12-19 ft statt. Kein anderes Team zwingt den Gegner zu solch einem Volumen an ineffizienten Midrange-Abschlüssen. 

Solche Abschlüsse kommen vor allem durch die Art der Pick&Roll-Verteidigung zustande. Die Spurs “icen” – Tom Thibedeau hat diese Art der P&R-Defense bei den Bulls etabliert und war damit äußerst erfolgreich – das Pick&Roll und versperren somit den direkten Weg zum Korb:

Reggie Jackson erhält hier nach einem Pick von Andre Drummond per Hand-Off den Ball und strebt den Drive an. Der Drive wird jedoch vom absinkenden Duncan durch das Versperren des Weges zum Korb verhindert. Das wird Duncan indes nur ermöglicht, da Aldridge den abrollenden Drummend in der Zone “auffängt”. Reggie Jackson wird somit an einem Abschluss in direkter Korbnähe gehindert und hat nun die Wahl zwischen dem schwierigen Fadeaway (aus der oben beschriebenen Distanz) oder dem Pass an den Perimeter. Nach Spielen des Passes zu Ersan Ilyasova trifft dieser bei Erhalten des Balles direkt auf Danny Green, der ihn mit einem unmittelbaren schnellen Close-Out unter Druck setzt. Der Angriff der Pistons endet in einem verteidigten Mitteldistanzwurf. 

Auch hier ist das Rotationsvermögen des Teams (Aldridge, Duncan) sowie die starke Perimeterdefense (Green) ausschlaggebend für eine erfolgreiche defensive Possession. Die Agilität und defensive Flexibilität der Big Men ermöglicht es Leonard seine Balldieb-Fähigkeiten (2.1 Steals pG) einzusetzen:

Leonard “gamblet” in der gezeigten Szene erfolglos auf den Steal. LaMarcus Aldridge schafft es durch seine Agilität aber dennoch, den nun nicht mehr von Leonard gedeckten Otto Porter massiv am Abschluss zu stören. Aldridge ist vor allem als Helpdefender und Pick&Roll-Verteidiger sehr zuverlässig und schafft somit Entlastung für die Flügelverteidiger. 

Auch wenn die defensive personelle Spitzengruppe sich durchaus vom Rest des Teams abgrenzt, finden sich im Kader von San Antonio kaum Spieler mit einem negativen defensiven Einfluss:

PlayerOpponent ORtg (off Court)Opponent ORtg (on Court)Differenz
Tony Parker13.117.7  – 4.6
Patty Mills18.013.2 + 4.8
Boris Diaw15.315.3    0.0
Manu Ginobili19.013.0 + 5.0
David West15.315.3    0.0

Auffallend ist hier vor allem Parkers großer Negativwert und Ginobilis enorm positiver Wert. Bei Parker ist dies vor allem der starken Defensive seines Backups Patrick Mills zuzuschreiben. Der Australier spielt ein defensiv extrem starke Saison. Das bereits erwähnte DRPM bewertet Parker mit -0.67 und verdeutlicht eher die Realität, in der Parker defensiv zwar unterdurchschnittlich aber nicht in großem Masse schädlich für das Team ist. 

Mills ist auch der Grund für Ginobilis überdurchschnittlichen Positivwert. Zumeist übernimmt Mills den gefährlichsten Scorer von der Bank des Gegners. Ginobili ist durch seine Spielintelligenz zwar ein solider Teamverteidiger (DRPM +0.66), aber nicht in der Lage defensive Offensivspieler entscheidend einzuschränken. 

Boris Diaw und David West sind hier als Beispiele aufgeführt, bei denen die in der obigen Tabelle aufgezeigten Werte am ehesten zutreffend sind. Beide Spieler funktionieren gut in der Teamverteidigung und sind durch ihre Physis (Diaw) und körperliche Härte (West) zeitweise in der Lage Gegner, im 1-on-1 zu limitieren. 

Allein die Defensive der Spurs hebt das Team auf Top-Contender-Niveau. Dennoch ist zu erwarten, dass einige der defensiven Fabelwerte am Ende der Saison ein wenig abnehmen werden. Da San Antonio in der ersten Spielhälfte regelmäßig dominiert und sich einen deutlichen Punktevorsprung erspielt, leidet in der zweiten Hälfte das defensive Vermögen, da die Starter zunehmend geschont werden und die defensive Qualität in der Folge abbaut. 

In den Playoffs wiederum ist evtl. sogar eine Steigerung zu erwarten, wenn die Minuten der einflussreichsten Defensivspieler des Teams konstant hoch sind und das Team sich noch besser auf die gegnerische Offense vorbereiten kann. 

Fazit

Unbemerkt sind die Leistungen der San Antonio Spurs in dieser Saison nicht. Das Team von Gregg Popovich befindet sich in der öffentlichen Wahrnehmung aber immer noch hinter den Golden State Warriors. Einige Fakten sprechen aber schon jetzt dafür, dass die Spurs die Warriors bereits überholt haben, wenn es um das maximale Leistungsvermögen geht. Kawhi Leonard hat einen weiteren großen Sprung in der Offensive gemacht und kann zurecht als MVP-Kandidat bezeichnet werden. LaMarcus Aldridge zeigt zwar durchaus noch Verbesserungspotenzial, fügt sich aber offensiv und defensiv sehr zufriedenstellend ein. 

Mit einer nach heutigen Maßstäben unkonventionellen Offensive und einer historisch guten Defensive zeigen die Spurs in dieser Saison, dass mit dem richtigen Personal und dem dazugehörigen System eine spielerische Dominanz möglich ist, die sich klar vom Morey-Ball und dem modernen Smallball abgrenzt. 

Ob die Spurs im kommenden Juni die sechste Larry O’Brien der Franchisegeschichte gewinnen können, wird sich in den Playoffs zeigen. Die Chancen dafür stehen aber mehr als gut.

Statistiken via basketball-reference.com, espn.com & nba.com/stats – Stand 18.01.2016

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