Creighton University
Datenblatt
Name: Doug McDermott
Position: Wing/Big
[xrr rating=1/4] (Rollenspieler)
College: Creighton University
College-Erfahrung: Senior
2010 wurde Greg McDermott zum Trainer der Creighton Bluejays ernannt. Sein Sohn Douglas Richard, kurz Doug, zog später nach und entschloß sich nicht an die Northern Iowa, sondern nach Creighton zu gehen. Dass dies der Beginn einer wahnsinnigen Erfolgsgeschichte sein würde, hätten wohl die wenigsten vorhersehen können. Dabei war er schon an der Highschool zusammen mit Warriors-Guard Harrison Barnes eine der tragenden Säulen eines Teams, welches nicht nur zwei State-Championships in Iowa sondern auch 53 aufeinanderfolgende Spiele gewinnen konnte. Der Teamerfolg flachte in seiner Zeit bei den Bluejays etwas ab. Individuell konnte McDermott dafür Titel abräumen wie kein Zweiter. Freshman des Jahres der Mountain Valley Conference, dreimal im All-MVC- einmal im All-Big-East-Team, dazu dreimal die Krone als bester Spieler seiner Conference, und zudem seit dieser Saison NCAA-Scoring-Champion 2014, Spieler des Jahres und dreifacher All-American (wenige Spieler schaffen es überhaupt in dieser Kategorie auch nur zweimal nominiert zu werden) und der fünfte Platz der ewigen Scorer Liste der NCAA. Es gibt kaum einen Award, den er nicht gewonnen hat. Es handelt sich bei ihm um einen der letzten, wahren Megastars des Collegebasketballs. Doch denkt man einmal an Spieler wie Tyler Hansbrough, Christian Laettner oder Adam Morrison sieht man, dass nicht jeder College Star auch gleich in der NBA voll durchstartet.
Tools and Skills
Physisch gesehen verfügt der Senior der Creighton Bluejays nicht gerade über die besten Anlagen. Bei einer Körpergröße von 6´8″, weist eine eine geringe Spannweite von 6´8.5″ und einen nicht gerade sehr muskulösen Körperbau bei 223 lbs auf. Auch seine Athletik lässt zu wünschen übrig. Am College noch oft als reiner Power Forward agierend, sollte seine NBA Rolle dabei auf die eines Stretch Forward-Tweeners hinauslaufen.
Offensive ist er, bei einem ORtg von 127,4, gerade durch sein Jumpshooting, mit 1,22 PPP von Jumpern, einer der besten und effizientesten Scorer der gesamten NCAA. Er ist dementsprechend ein variabler Shooter, der sowohl aus Screens kommend (1,44 PPP) oder per Catch and Shoot (1,31 PPP) gefüttert werden kann, aber auch als Pick and Roll Ballführer sowie aus dem Dribbling heraus (1,15 PPP) seine eigenen Würfe finden kann. Auch in der Transition ist er eine gute Option, egal ob er dabei einen Transition Three nimmt oder sich eine Position unter dem Ring erkämpft. Gerade in Ringnähe helfen ihm dabei seine vielen, gut eingesetzten Fakes den Verteidiger aussteigen zu lassen. Gelingt dies nicht, bleibt ihm immer noch sein Nowitzki-ähnlicher Fadeaway Jumper. Er arbeitet viel im Post und ist gut darin sich gute Positionen in Ringnähe zu erarbeiten, konnte sich aber hier von starken Gegenspielern immer wieder wegschieben lassen. Da er beim Postscoring vor allem aber von seinem guten Positioning abhängt, stellt sich die Frage wie gut seine Postoffense in der NBA sein wird. Neben der solide Postoffense und dem guten Outside-game, hat er jedoch Probleme mit dem Zug zum Korb. Auch wenn McDermott sich hier verbessert hat, verlässt er sich noch zu oft auf seinen Jumpshot. Zudem kommen auch immer wieder berechtigte Zweifel auf, ob er seine Scoringfähigkeiten auch in den Profibereich übertragen kann oder hier mit athletischeren, größeren und besseren Verteidigern seine Probleme haben wird. Mit seinem Jumpshoot sollte er jedoch in der Lage sein auch auf Profiniveau zu scoren.
Defensive fällt er vor allem durch seinen guten Einsatz auf. Dabei ist er ein solider Teamverteidiger. Als Individualverteidiger produziert er, nicht zuletzt aufgrund seiner fehlender Spannweite und Athletik, zu wenige Steals und Blocks. Dieses Problem könnte sich in der NBA noch weiter zuspitzen. Zusätzlich dazu hat er das typische Tweener-Problem. Um einen Bigman zu verteidigen fehlt ihm die Größe bzw. Durchsetzungskraft, während er um einen Wing zu verteidigen wohl zu langsam ist. Dass dieses Problem natürlich in der NBA nicht kleiner werden wird, dürfte klar sein.
Fehlende Explosivität lässt McDermott zu viele Rebounds, gerade am defensiven Ende verpassen. Insgesamt handelt es sich bei ihm somit nicht um den besten Rebounder unter den Draftees. Dafür ist er jedoch mit einem soliden Ballhandling ausgestattet, das ihm bei seinem Zug hilft. Ebenfalls ist er in der Lage gute Pässe zu spielen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Durch seine guten “off-ball”-Bewegungen lässt sich außerdem einen hohen Basketball IQ erkennen.
Charakterlich sagt man dem Senior nach, dass er ein harter Arbeiter ist, der über eine gute Einstellung verfügt und zudem ein echter Teamplayer ist.
Statsvergleich innerhalb der Draftclass
Spielervergleiche
Sein Shooting, gepaart mit den Ansätzen eines Postgames, lassen einen guten Vergleich mit Channing Frye zu. Hinzu kommen dazu auch noch die Probleme in der Verteidigung, die beide gemeinsam haben und die auch McDermott’s Einsatzzeiten beeinflussen werden. Auch die seine Rolle in der NBA sollte dabei in die selbe Richtung gehen. McDermott wird in der NBA nicht der Superstar, der er einst in der NCAA war, sondern sollte sich zu einem Rollenspieler entwickeln, der Teams vor allem in der Kategorie Spacing helfen kann. Da es sich aber bei Frye aber nicht um einen Foward Tweener handelt, kann man ihn auch als besseren Steve Novak sehen. Also ein Stretch Tweener (beide sind keine echten Vierer), der eben immer wieder von Außen einstreuen kann. Gerade was das Postgame und die Fähigkeit selbst zu kreieren angeht, ist McDermott allerdings deutlich besser veranlagt.
Draftaussicht
Von Lottery bis Ende der ersten Runde, scheint alles drin zu sein für Doug McDermott. Der dreifache All-American ist der Prototyp eines College Superstars, bei dem man sich eben nicht sicher sein kann, wie sich seine Spielweise in der NBA übersetzt und ob er auf NBA-Level verteidigen kann. Genau diese Ungewissheit, könnte dafür sorgen, dass er in den 20er Bereiche fällt.