NBAsics – Trading

Regelkunde
für go-to-guys.de

Liebe Leser, Go-to-Guys möchte Euch eine neue Rubrik des Projekts vorstellen – NBAsics. Die Fangemeinde soll beim Verständnis von komplexen, aber grundlegenden Themen, die die nordamerikanische Profiliga betreffen, unterstützt werden. Es sollen nicht nur neue Fans an wichtige Themen herangeführt werden – auch viele erfahrene NBA-Liebhaber werden einen Kenntnisgewinn aus dieser Artikelreihe ziehen. Ziel und Zweck wird sein, eine Plattform zu schaffen, auf die Fans zugreifen können, falls Unklarheiten zu bestimmten Ereignissen/Nachrichten/Diskussionen bestehen. Neben den Veröffentlichungen kann die „Fragen und Vorschläge“-Funktion jederzeit verwendet werden, auch stehen die einzelnen Autoren und die gesamte Redaktion von Go-to-Guys via Kommentarfunktion, aber auch über Facebook oder per Email für Fragen zur Verfügung.

Im ersten Artikel geht um ein sehr beliebtes Thema – dem Trading.

Das Handeln von Gütern ist fast so alt wie der Mensch selbst, und das Handeln stellt einen elementaren Punkt in der Geschichte der Menschheit dar. Auch in der National Basketball Association spielt der Handel – das Trading – eine beachtliche Rolle. Go-to-Guys verdeutlichte bereits, welchen Einfluss ein Trade haben kann. Worauf müssen die Teams, hauptsächlich in Person des General Managers der jeweiligen Franchise, achten, wenn sie sich auf ein Tauschgeschäft einlassen? Den Fans wäre es am liebsten, wenn es sich sowohl sportlich als auch finanziell, sowie aktuell und perspektivisch lohnen würde. Beim Wunsch danach bleibt es zumeist, denn Tauschgeschäfte sind ein Geben und Nehmen. Unabhängig von dieser Frage, unabhängig von den Gründen für bestimmte Trades, sollen die Regeln, an die sich die beteiligen Managements halten müssen, vornehmlich anhand von Beispielen, erläutert werden. Ein reines Hochschrauben einer Ablösesumme, wie es bspw. beim internationalen Fussball gang und gäbe ist, stellt keine Möglichkeit für die Verantwortlichen der NBA-Teams dar. Sie stehen komplexeren Regeln und Bedingungen gegenüber.

1. Standard-Trades

A. Die einfachste Form eines Trades ist der Tausch von einem Spieler für einen anderen. Im Januar 2006 wurde das Defensiv-Ass Ron Artest von den Indiana Pacers für den serbischen Scharfschützen Predrag Stojakovic nach Sacramento zu den Kings geschickt. Stojakovics Gehalt belief sich zum damaligen Zeitpunkt auf 7.5 Millionen, Artests auf 6.8 Millionen und beide Mannschaft lagen über dem Salary Cap – der Gehaltsobergrenze der NBA. Nach den Regeln des Collective Bargaining Agreement (CBA), dem Tarifvertrag zwischen der Spielergewerkstatt und den Besitzern der Franchises, durften die Pacers in diesem Trade maximal 125% plus 0.1 Millionen für den Vertrag von Artest aufnehmen, was einem Maximum von knapp 8.6 Millionen entsprach. Der Vertrag von Stojakovic lag unterhalb der Grenze und war daher regelkonform. Die Kings konnten bei diesem Tausch eine sogenannte Traded Player Exception (TPE) in Höhe von knapp 0.7 Millionen generieren, da sie mehr Gehalt nach Indiana schickten als sie im Gegenzug erhielten. Genauere Informationen zur TPE werden in einem späteren Abschnitt thematisiert.

B. In Abschnitt 1A wurde bewusst davon gesprochen, dass beide Teams über der Salary-Cap-Grenze lagen. Im folgenden Fall wird der Grund deutlich. Im Juli 2009 einigten sich die Los Angeles Clippers und Memphis Grizzlies, Zach Randolph (14.7 Millionen) und Quentin Richardon (8.7 Millionen) gegeneinander zu tauschen. Selbst ohne große mathematische Fähigkeiten sieht man auf dem ersten Blick, dass sich Randolphs Gehalt mehr als bloß 25% plus 0.1 Millionen von Richardsons unterscheidet. Die Möglichkeit hierfür ergab sich dadurch, dass die Grizzlies Spielraum unter dem Salary Cap hatten. Statt diesen Spielraum – auch Capspace genannt – für die Verpflichtung eines vertraglosen Spielers zu verwenden, konnten sie die verfügbaren Gehaltskapazitäten für diesen Trade nutzen. Die Grizzlies mussten nur beachten, dass sie nach dem Trade maximal 0.1 Millionen über der Grenze des Salary Cap lagen. Die Regel konnten sie einhalten, sodass der Tausch finalisiert werden konnte. Der Power Forward mit dem rundlichen Gesicht stieg in Tennessee zum All Star auf, während Richardson im selben Sommer zwei weitere Male in Trades involviert wurde. Zumindest gab es für die Clippers neben den geringeren Gehaltskosten eine TPE in Höhe von knapp sechs Millionen.

C. Oftmals machen sich Spieler nicht alleine auf die Reise zu neuen Teams. Trades mit mehreren Spielern sind keine Seltenheit. Kurz nach Beginn der 2009/10er Saison gab es einen Trade zwischen den Golden State Warriors und Charlotte Bobcats. Stephen Jackson (7.7 Mio.)/Acie Law (2.2 Mio) und Vladimir Radmanovic (6.5 Mio.)/Raja Bell (5.3 Mio.) wechselten die US-amerikanischen Küsten, um für ihre neuen Teams aufzulaufen. In diesem Fall werden die Gehälter summiert und es wird die 125%-Regel angewendet. Vertragsvolumen von 9.9 Millionen wurden nach Golden State transferiert, 11.8 Millionen nach Charlotte, North Carolina – rechnerisch regelkonform. Der Unterschied zum Trade in Abschnitt 1 ist der Aspekt, dass in diesem Fall keine TPE generiert wurde.

2. Besondere Fälle

A. Sign & Trade

In “Sign & Trade”-Szenarien verlängert ein Team seinen eigenen vertragslosen Spieler mit der Intention, ihn direkt zu einem bestimmten Team zu traden (mit einem teamfremden Free Agent ist ein Sign & Trade nicht möglich). Der Fall 4C ist hierbei ausgehebelt. Der Tausch muss innerhalb von 48 Stunden vollzogen sein, ansonsten wird der abgeschlossene Vertrag ungültig.

Mit der Möglichkeit des Sign & Trade bekommen Teams oberhalb der Salary-Cap-Grenze die Chance, Free Agents zu verpflichten. Auf diesem Weg konnten die New York Knicks im Oktober 2005 Eddy Curry von den Bulls verpflichten. Curry bekam einen Vertrag mit einer Laufzeit von sechs Jahren und wurde direkt zusammen mit Antonio Davis und einem zukünftigen 1st Round Pick (aus dem Wilson Chandler wurde) für Tim Thomas, Michael Sweetney, Jermaine Jackson, zwei zukünftige 1st Round Picks (LaMarcus Aldridge, Joakim Noah) und zwei zukünftige 2nd Round Picks (Kyrylo Fesenko, Jon Brockman) nach New York verfrachtet. Letztlich wurde der schwergewichtige Center, der sein Potential nicht ausschöpfen konnte, zum Symbol von Isiah Thomas’ missglückter Personalpolitik.

B. BYC-Status

Die Abkürzung BYC steht für Base Year Compensation. Diese Regel wurde eingeführt, um Teams davon abzuhalten, Spieler mit einer genau berechneten Vertragssumme – allein aus dem Grund, die Trade-Regeln für einen bestimmten Trade zu erfüllen – zu verlängern. Der Gedanke dahinter ist, dass Spieler ausschließlich nach ihrem sportlichen Wert bezahlt werden sollen.

Den Status bekommen jene Spieler auferlegt, deren Teams sich bei der Vertragsverlängerung oberhalb des Salary Caps befinden und die eine Gehaltssteigerung von mehr als 20% erhalten haben.  Anhand eines Beispiel lässt sich die Konsequenz des BYC-Status bestmöglich verdeutlichen:

Ein Spieler – nennen wir ihn Jackson – verdiente bisher 3.0 Mio. pro Saison. Aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung erhält er eine Verlängerung mit einer Gehaltssteigerung auf 10 Mio., die einen Anstieg um 233% entspricht (größer als die angesprochenen 20%). Für die nächsten sechs Monate bzw. bis zum nächsten Juli (der spätere Zeitpunkt zählt) hat das Gehalt des Spielers bei einem Trade nur den Wert des alten Verdienstes oder 50% des neuen Gehalts, wobei stets die größere Summe relevant ist (in diesem Fall 50% von 10 Mio.). In Verhandlungen eines Trades mit Jackson käme es zu folgendem Problem: Jackson soll bspw. für einen anderen Spieler mit einem Gehalt von 10 Mio. getradet werden – im Normalfall (ohne BYC-Status) gäbe es keine Probleme, da die 125%-Regel eindeutig eingehalten wird. In diesem Fall (mit BYC-Status) sieht es anders aus. Das andere Team könnte Jacksons Vertrag (10 Mio.) problemlos aufnehmen. Sie geben einen Spieler, der 10 Mio. verdient, ab und dürften bis zu 125% plus 0.1 Millionen davon wiederaufnehmen. Jacksons Team hat hingegen das Problem, dass sie bloß 125% plus 0.1 Millionen von fünf Millionen (Jacksons Vertragswert unter dem BYC-Status) aufnehmen dürften. Die zehn Millionen, die der andere Spieler bekommt, liegen außerhalb dieser Grenze.

Aufgrund des BYC-Status platzt dieser Deal. Der gewünschte Effekt tritt somit ein.

In diesem Punkt wird auch deutlich, dass Trades in der NBA immer von allen Seiten betrachtet werden müssen – nicht nur inhaltlich, sondern auch regeltechnisch.

C. Trade mit Picks

Draft Picks haben bei Trades keinen vertraglichen Wert bzw. der Gegenwert ist Null (genauso wie die monetäre Zahlung von bis zu drei Millionen, die Teams als Bonus zu Trades hinzufügen dürfen – Cash Considerations genannt). Oftmals werden zukünftige Picks zur Verbesserung des Trade-Angebots verwendet. Bei der Draft kommt es gelegentlich auch zum Tausch bereits gedrafteter Spieler. Ein interessantes Beispiel hierfür ist der direkte Tausch von Randy Foye und Brandon Roy in der 2006er Draftnacht.

Wichtige Notiz: Den Teams ist es verboten, zukünftige Picks in aufeinanderfolgenden Jahren zu traden. Kein Team dürfte 2010 die Picks von 2012 und 2013 traden. 2012 und 2014 wäre hingegen eine Möglichkeit.

3. Ausnahmen

A. Traded Player Exception

In den Abschnitten 1A, 1B und 1C kam die Traded Player Exception zur Sprache (in der originalen CBA wird der Begriff weitgreifender verwendet als es normalerweise der Fall ist). Sie entsteht, wenn ein Team einen Spieler tradet und im Gegenzug weniger Gehalt aufnimmt, wie – aus Sicht der Kings – beim Stojakovic/Artest-Tausch. Sacramento nahm bei dem Trade weniger Gehalt auf (0.7 Millionen) und generierte dabei eine TPE in eben jener Höhe. Die TPE plus maximal 0.1 Millionen hätte innerhalb eines Jahres für einen Trade verwendet werden können. Mit der Verwendung der TPE bzw. mit dem Ablauf der Frist von einem Jahr war der Stojakovic/Artest-Deal erst offiziell beendet.

Eine TPE in dieser Höhe ist nicht sonderlich hilfreich. Eine höhere TPE umso mehr. Go-to-Guys sprach innerhalb des Artikels “Oklahoma City Thunder – Rise together” über den Tausch einer TPE zwischen den Thunder und den Phoenix Suns für Kurt Thomas und zwei zukünftiger 1st Round Picks (letztlich Serge Ibaka und Quincy Pondexter, der in einem Paket wiederum für Cole Aldrich eingetauscht wurde).

Notiz: Wenn ein Team mehrere Spieler in einen Trade involviert (wie im Fall 1C), wird keine TPE generiert.

B. Minimum Player Salary Exception

NBA-Spieler, die das Minimum-Gehalt erhalten, könnten jederzeit via Trade verpflichtet werden. Bspw. wäre ein zukünftiger 2nd Round Pick ausreichend. Es muss im Gegenzug kein Vertrag die Seiten wechseln, selbst wenn kein Capspace verfügbar ist.

C. Disabled Player Exception

Im Falle eines Todes oder bei einer Verletzung eines Spielers, die das Saisonaus bedeutet, könnten die Teams, nach eingehender Prüfung durch von der NBA beauftragte Ärzte, eine Disabled Player Exception (DPE) erhalten, um den betroffenen Spieler zu ersetzen. Die DPE verfügt über ein Volumen von 50% des Gehalts des verletzten oder verstorbenen Spielers. Bei Trades greift nicht die 125%-Regeln – die Teams könnten maximal 100% der DPE plus 0.1 Millionen aufnehmen. Wenn der verletzte Spieler zehn Millionen p.a. verdient, würde die DPE fünf Millionen entsprechen. In einem Trade könnten bis zu 5.1 Millionen aufgenommen werden. Es darf nur ein einziger Spieler verpflichtet werden.

Die Lakers profitierten 2007 von der DPE der Orlando Magic. Ohne die DPE, die Orlando infolge von Tony Batties Verletzung zugesprochen bekommen hat, wäre der Trade, der Trevor Ariza zu den Los Angeles Lakers brachte, womöglich nicht durchgeführt worden. Gesprochen wird zumeist von Trevor Ariza (3.1 Mio.) für Brian Cook  (3.5 Mio.) und Maurice Evans (1.7 Mio.), wobei es eigentlich zwei Trades waren – der schlaksige Flügel, der den Titel mit den Lakers gegen sein ehemaliges Team aus Orlando gewann, für Cook und die DPE für Evans.

Für alle Exceptions gilt, dass sie weder kombiniert (bspw. das Zusammenfassen von einer TPE in Höhe von 3.0 Mio. und 4.0 Mio., um einen Spieler zu verpflichten, der 7.0 Mio. verdient), noch zusammen mit Spielern in einem Trade verwendet werden. Die DPE kann – im Gegensatz zur TPE – auch für die Verpflichtung eines Free Agent verwendet werden.

4. Verbote

A. No-Trade-Clause

Im Jahr 2007 führte Kobe Bryants Unzufriedenheit mit dem Management der Lakers zu einer Trade-Forderung. Die Chicago Bulls standen ganz oben auf seiner Liste und Bryant konnte sich faktisch sein Wunschteam aussuchen, denn sein Vertrag enthielt eine Klausel, die ihm offiziell ermöglichte, jeden Trade zu verhindern – eine sogenannte No-Trade-Clause. Bryant konnte erheblichen Einfluss auf die Verhandlungen nehmen, da jeder mögliche Deal von seiner Einwilligung abhängig war. Nur Spieler, die mindestens acht Jahre in der NBA und vier Jahre für das Team, bei dem der Vertrag unterschrieben werden soll, gespielt haben, bekommen die Möglichkeit diese Klausel auszuhandeln. Neben Bryant besitzt momentan nur Dirk Nowitzki eine No-Trade-Klausel.

B. Packaging-Verbot

Im November 2010 entschieden sich die New Orleans Hornets und Toronto Raptors für einen fünf Spieler umfassenden Trade. Go-to-Guys berichtete. Verhandelt wurde ein Trade, durchgeführt wurden zwei. Die involvierten Spieler waren Predrag Stojakovic/Jerryd Bayless (aus New Orleans) und Jarrett Jack/David Andersen/Marcus Banks (aus Toronto). Bayless wurde im Oktober desselben Jahres von Portland nach New Orleans getradet wurden. Nach einem Trade dürfen Spieler für zwei Monate nicht in einem Trade der Kategorie 1C involviert werden. Die Lösung für das Problem waren zwei Trades – Stojakovic für das Trio aus Kanada und Bayless für eine TPE.

C. Zeitsperre nach Signing (Free Agents / Draft Picks)

Ein verpflichteter Free Agent darf drei Monate nach der Vertragsunterzeichnung bzw. bis zum 15. Dezember eines jeden Jahres (der spätere Zeitpunkt zählt) nicht getradet werden – Ausnahmen sind Sign & Trades. Bei Draft Picks gilt die Sperre für 30 Tage. Bei der Draft werden ausschließlich die Rechte an den Spielern verteilt, der Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung ist individuell (manchmal sind es nur Tage nach der Draft, manchmal Wochen und manchmal Jahre).

D. Trading Deadline

Der 16. Donnerstag einer Saison, der zumeist in den Februar fällt, beendet die Phase für Trades. Im Anschluss darf bis zum Tag nach dem letzten Saisonspiel kein Trade mehr vollzogen werden. Mannschaften, die sich nicht für die Playoffs qualifizieren können, dürfen demzufolge während der Playoffs Trades vollziehen – für den Meister und Finalisten öffnet sich der Markt folglich zuletzt.

Seal the Deal

Falls Fragen zu expliziten Trades bestehen,  die eventuell im Ganzen nicht verstanden wurden, verwendet die im ersten Abschnitt genannten Kanäle. Das Team von Go-to-Guys hilft gerne.

Letztes Update: 02.12.2010

Über Hassan Mohamed
Hassan Mohamed ist 23 Jahre alt, angehender Betriebswirt und als freier Journalist ein Teil der Go-to-Guys-Redaktion. Sein großes Interesse für die NBA und den Basketballsport im Allgemeinen entwickelte er Mitte der 90er Jahre. Speziell für die Personalpolitik der NBA-Teams hat er eine besondere Vorliebe.
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5 Antworten auf NBAsics – Trading

  1. Onur Alagöz sagt:

    Hi :)

    Erstmal: gelunger Artikel! Bringt wirklich Licht ins Dunkel der verworrenen Klauseln der NBA ;)

    Eine Frage noch: Was genau ist eine Mid Level Exception? Konnte dazu nicht wirklich was finden und wurde so nicht Ron Artest verpflichtet bei den Lakers?

    Danke und Grüße,
    Onur

  2. Hassan Mohamed sagt:

    Vielen Dank, Onur.

    Vorweg als Information: Das Thema “Verträge in der NBA” wird ein Bestand eines kommenden NBAsics-Artikels.

    Auf Deine direkte Anfrage bekommst Du aber selbstverständlich jetzt schon eine Antwort. ;)

    Die Mid Level Exception – kurz MLE – ist eine Ausnahmeregelung bei der Verpflichtung von Free Agents (vertraglose Spieler). Bekanntermaßen gibt in der NBA den Salary Cap (Gehaltsobergrenze eines Teams, die derzeit bei 58.04 Millionen liegt). Wenn ein Team unterhalb der Grenze liegt, darf es bis dahin auf dem Markt für Free Agents „einkaufen“ gehen – siehe bspw. die New York Knicks, die Amare Stoudemire den dicken Vertrag anbieten konnten. Sie hatten genügend Freiraum unter der Grenze. Teams oberhalb der Grenze wird u.a. die MLE als Möglichkeit zur Verstärkung des Teams gewährt*. Die Höhe der MLE wird anhand des Durchschnittsgehalts in der NBA (derzeit knapp 5.8 Mio.) bestimmt, sie ist jedes Jahr wieder verwendbar (muss aber nicht verwendet werden) und kann auf mehrere Spieler aufgeteilt werden (mit der MLE könnte man bspw. einen Spieler für 3.0 Mio. und einen anderen für 2.5 Mio. verpflichten). Die Laufzeit des Vertrages beschränkt sich auf max. fünf Jahre.

    Ron Artest wurde von Los Angeles Lakers mit der MLE verpflichtet – das stimmt. In diesem Sommer wurden bspw. Al Harrington (Denver) und Jermaine O’Neal (Boston) mit dieser Ausnahmeregelung von ihren Teams an Land gezogen.

    *Notiz: Teams, die unterhalb des Salary Caps liegen, aber im Vergleich zur MLE-Höhe weniger Geld zur Verfügung hätten, können sich gegen den Capspace und für die MLE entscheiden.

  3. Burki sagt:

    Super Artikel!!
    Insbesondere bei NBA 2K11 muss man sich damit im Zusammenhang mit der Association auseinandersetzen.

    Ergänzen könnte vielleicht noch die Erläuterung zu Hard- und Softcap, die damit öfters in Verbindung gebracht werden.

  4. Hassan Mohamed sagt:

    Burki schrieb:

    Super Artikel!!
    Insbesondere bei NBA 2K11 muss man sich damit im Zusammenhang mit der Association auseinandersetzen.

    Freut mich, dass er Dir gefallen hat. Du kannst uns ja berichten, ob man sogar bei dem Videospiel all die Regeln einhalten muss. ;)

    Ergänzen könnte vielleicht noch die Erläuterung zu Hard- und Softcap, die damit öfters in Verbindung gebracht werden.

    Ein wenig Geduld. :) NBAsics ist eine Serie, die kontinuierlich aufgebaut wird. Bei diesem Artikel ging es hauptsächlich um das Trading. Am Ende werden alle bedeutenden Themen – auch die von Dir genannten – abgedeckt sein.

    Bei konkreten Fragen stehen wir aber selbstverständlich jetzt schon zur Verfügung.

  5. Onur Alagöz sagt:

    Super, danke für die Info :)
    Grüße

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