Schön... endlich mal wieder ein NCAA Artikel der das bisher geschehene zusammen fasst. Großes Dankeschön daher schon mal im voraus.
Aus zeitlichen Gründen konnte ich bisher fast nur die Ergebnisse, bzw. ab und an mal ein Kentucky Spiel verfolgen. Daher vieleicht noch mal kurz eine Einschätzung meinerseits zum amtierenden Champion.
Kentucky hat eigentlich ein sehr talentiertes Team. Nicht so talentiert wie letzte Saison, aber durchaus gut und breit genug (8 Rotationsspieler) besetzt, um wieder eine gute Role im Turnier zu übernehmen. ABER die Eigenschaften welche aus dem 2011/12er Team eines der besten ever gemacht hat fehlen diesem Team fast vollkommen! Der Zusammanhalt, das Zusammenspiel, der Wille sich auch für seinen Nebenmann den A. aufzureißen, die Uneigennützigkeit... Genau genommen habe ich Kentucky bisher (außer ein mal gegen ne Hustentruppe) nicht als "echtes" Team agieren sehen.
Noel und Cauley-Stein (leider schon einige Spiele verletzt) sind da noch die zwei, die positiv herausstechen. Sie bilden für mich einen der defensiv stärkesten Frontcourts der Liga (6,6 BPG, 3,3 SPG, 15,1 RPG). Noel hat obendrein auch erste Post Moves entwickelt, so dass er auch offensiv immer besser wird. Stein hingegen ist in diesem Bereich noch zu roh, als das man ihn offensiv eine echte Role geben könnte. Leider kann man beiden in engen Situationen nicht den Ball geben, denn mit 54% (Noel) bzw. nicht mal 40% (Stein) Freiwurfquote wären sie ein absolute Risikofaktor. Der dritte Big im Bunde, Wiltjer, letzter überbliebener der Meister Rotation, bringt als Stretch 4 Spacing, gutes Scoring und für einen Shooter auch gute Quoten. Des weiteren zeichnet ihn eben noch diese Uneigennützigkeit aus, als er z.B. ohne zu hadern auf der Bank platz nahm und von dort als 6th Man gute Leistungen abliefert. Leider ist er defensiv zu weich, wenn er da noch mehr Einsatz zeigt, muss man diese 3er Rotation als Final 4 würdig ansehen.
ABER... der Flügel sowie der Spielaufbau sind das nicht! Poythress, der vor der Saison noch als kommender Go-to-Guy angesehen wurde konnte dies bisher noch nicht bestätigen. Zwar sind seine Quoten absolut top (67% FG, 41% 3Pt), aber er versteckt sich noch zu oft und lässt die anderen machen. Da fehlt mir das Sieger-Gen, der Wille in entscheidenden Situationen den Ball zu bekommen. Wer den am Ende immer hat? Goodwin! Eigentlich ein talentierter SG, aber viel zu eigensinnig und mit einer viel zu großen Rolle. Er nimmt sich deutlich zu viele Würfe (11,3), trifft diese sehr unkonstant (43% FG) und verliert obendrein auch noch häufig den Ball (3,2 TO). Weiterhin hat er eine viel zu schlechte Quote von außen für einen SG (29%). Daher hatte ich mir eigentlich von Harrow und Mays das Leadership in engen Spielen gewünscht. Harrow wird in seinem Spiel langsam besser, aber 41% FG sowie nur 3,4 Assists sind keine guten Werte für einen PG! Er muss langsam anfangen das Spiel auch wirklich zu leiten. Momentan wirkt das Kentucky Spiel meist so: Harrow gibt Goodwin den Ball, der geht dann ins 1gg1 und alle hoffen das er mal abspielt oder selber trifft... Das ist zwar übertrieben, aber ihr versteht was ich meine! Mays ist obendrein leider nicht in der Form des letzten Jahres. Offensiv ist er wirklich schlecht (36% FG, 35% 3P) und auch defensiv ist er mir bisher noch nicht aufgefallen. Generell ist die Perimeterdefense diese Saison ein echter Schwachpunkt. Keiner der 5 Rotationspieler auf der 1-3 kann man als überdurchschnittlich bezeichnen. Viel zu oft stehen sie falsch, lassen Drives zu (Noel gefällts mit seinen 4,7 Blocks!

) oder sind zu weit von den Shootern weg. Da muss Coach Cal ansetzen, sonst wirds wohl schon in der ersten Runde richtig eng! Denn mit dieser Perimeterdefense wird man auch gegen eigentlich schletere Teams nicht weit kommen, wenn die ein oder 2 gute Schützen in ihren Reihen haben. Da können Noel und Stein unter den Körben aufwäumen wie sie wollen.
Lange Rede kurzer Sinn: Die Perimeterdefense muss besser werden, Goodwin muss weniger, Poythress mehr Verantwortung in der Offensive übernehmen. Obendrein muss Harrow öfter als wirklicher Playmaker in Erscheinung treten und Mays endlich als Senior die Leistungen und das Leadership zeigen die man sich von ihm erhofft hat.